Marcel Schneider, Sun: "Unser Geschäft bleibt Technologie"

15.02.2005

Schneider: Diese Modelle orientieren sich aus unserer Sicht nicht an den Bedürfnissen der Kunden. Darum favorisieren wir ein einfaches transparentes Modell. Das Java Enterprise System (JES) kostet 100 Dollar pro Mitarbeiter und Jahr. Das bedeutet variable Kosten: Wenn ein Unternehmen weniger Mitarbeiter hat, muss es auch weniger bezahlen. Außerdem ist das Modell klar kalkulierbar und transparent. Unsere Anwender werden nicht bestraft, wenn sie 500 neue Kunden auf ihrem Portal haben. Wir denken, dass viele Softwareanbieter diesen Weg gehen müssen.

CW: Wie kommt das JES im Markt an?

Schneider: Bislang haben wir 417.000 Lizenzen verkauft. Das Wachstum beträgt von Quartal zu Quartal ungefähr 20 Prozent. Wir planen außerdem neue Modelle, um unser Portfolio auszuweiten.

CW: Wie werden Suns Utility-Computing-Modelle aussehen?

Schneider: Es wird drei Varianten geben: Economy Class, Business Class und First Class. Das First-Class-Modell kommt beispielsweise bei Finanzdienstleistern zum Einsatz: Hier dürfen die Rechner für andere Kunden erst dann genutzt werden, wenn alle Spuren des vorangegangenen Nutzers beseitigt wurden. In der Economy Class lagern die Applikationen in so genannten Containern von Solaris. Das ist die große Neuerung des Betriebssystems Solaris: Das System lässt sich in bis zu 4000 Container unterteilen. Diesen Containern können jeweils dynamisch Ressourcen wie CPU, Memory und Input-/Output- (I/O-)Kapazitäten zugewiesen werden. Benötigt eine Applikation mehr Ressourcen, werden diese automatisch zugeteilt.

CW: IBM besitzt eine ähnliche Technik.