Marcel Schneider, Sun: "Unser Geschäft bleibt Technologie"

15.02.2005

Schneider: Das einzige Problem ist, dass wir weniger Geld für Marketing haben, weil wir mehr in die Technik investieren. Jedes Mal wenn ich am Flughafen bin, sehe ich riesige Anzeigen für IBMs Websphere. Doch was Kunden damit kaufen sind viele Berater und Systemintegratoren. Zugegebenermaßen ist Websphere ein tolles Produkt. Doch sie brauchen Leute, die das Ganze integrieren. Unsere Philosophie sieht dagegen so aus, dass die Produkte von Haus aus integriert sind. Sie brauchen dafür keine 70.000 Manntage.

"Mit Websphere kaufen die IBM-Kunden Berater und Systemintegratoren."

CW: Wer treibt die neue Sun-Philosophie? Scott McNealy gilt eher als technikverliebt. Hält COO Jonathan Schwartz zunehmend die Fäden in der Hand?

Schneider: Zwischen die beiden passt kein Blatt Papier. Beide laufen synchron und ergänzen sich perfekt. Scott McNealy als Visionär und Jonathan Schwartz, der auf das Geschäft achtet. Unsere Technik war schon in den vergangenen Jahren gut, nur haben wir zu wenig daraus gemacht. Jonathan Schwartz wird das in die Hand nehmen. Die Kombination beider Persönlichkeiten ist das, was Sun voran bringt.

CW: Mit welchen persönlichen Erwartungen fahren Sie in diesem Jahr nach Hannover?

Schneider: Wir verfolgen in diesem Jahr ein neues Konzept auf der CeBIT. So werden wir verstärkt Kunden auf unserem Stand haben. Die Show soll in den Hintergrund treten. Wir wollen Referenzen vorstellen. Durch die Berichte der Kunden von ihren Erfahrungen mit Sun-Produkten erwarten wir uns, massiv an Glaubwürdigkeit gewinnen.