Marcel Schneider, Sun: "Unser Geschäft bleibt Technologie"

15.02.2005

CW: Diese Interoperabilität stellt also Sun zur Verfügung?

Schneider: Das ist unsere Aufgabe. Dazu zählt auch unsere Kooperation mit Microsoft. Microsoft ist Marktführer im Desktop-Umfeld mit Active Directory, Sun mit LDAP im Rechenzentrum. Unsere Kunden haben immer wieder gefordert, dass diese beiden Welten zusammenfinden. Das sind wir jetzt angegangen. Es funktioniert jedoch nur mit Schnittstellen zu den anderen Plattformen, weil die Welt leider nicht nur aus Sun besteht.

CW: Die Kooperation mit Microsoft gestaltet sich allem Anschein nach zäh. Wo liegen die Probleme?

Schneider: Wir haben hier natürlich die Situation, wie es in vielen Partnerschaften der Fall ist, dass es auch Wettbewerb gibt. Auf der einen Seite sind wir Partner, auf der anderen Seite harte Wettbewerber. Für diese Konstellation läuft die Zusammenarbeit hervorragend. Wer gedacht hat, jetzt umarmen sich Sun und Microsoft und alles läuft wie am Schnürchen, hatte vielleicht eine zu hohe Erwartungshaltung. 24 Ingenieure arbeiten tagtäglich an der Interoperabiltät beider Welten. Aus unserer Sicht ist es nicht wichtig, wenn sich Scott McNealy und Steve Ballmer treffen. Das entscheidende ist, dass es auf der Arbeitsebene gut funktioniert.

CW: Welche Aufgaben liegen noch vor Ihnen?

Schneider: Die Partnerschaft ist auf zehn Jahre angelegt. Für diese Zeit sind Meilensteine definiert, die wir langfristig nicht öffentlich kommunizieren, sondern erst dann, wenn es um Marktreife geht. Wir wollen keine Ankündigungen machen, die erst in einem Jahr kommen, sondern möglichst zeitnah umgesetzt werden.