CW-Roundtable zum mittelständischen ERP-Markt

16.01.2002

Eitel: Unter diesem Aspekt war die Fusion kein Gewinn. Da waren erhebliche Bereinigungen nötig. Aber die Fusion kam in der Hype-Phase des Neuen Marktes. Sie war auch getrieben durch Analysten und Bänker – die die aus ihren Ratschlägen entstandenen Probleme nicht lösen müssen. Wir arbeiten immer noch daran, eine gemeinsame Firmenkultur zu schaffen. Von der jetzigen Warte aus gesehen war der Zusammenschluss zwar schmerzhaft und verlustreich, aber trotzdem wichtig für unsere heutige Position. Er hätte besser gemanagt werden müssen.

CW: Soft M hat sich bei Zukäufen eher zurückgehalten. Sind Sie froh, dem Druck widerstanden zu haben?

Merten: Wir haben auch gekauft - aber erfolgreich im Inland. Man kann nicht immer jeden Kunden einzeln akquirieren, sondern muss manchmal mit einer Firma eine ganze Kundengemeinde einkaufen. Wichtig sind die Produkte. Die Kunst ist, hinterher nicht mehr Kunden um den Preis von 24 Produkten zu haben, sondern nur eines oder wenige.

CW: Aber auch Soft M hat jetzt drei Produkte.

Merten: Ja, es muss sich rechnen. Wir haben jetzt drei profitable Produkte im Haus.

CW: Von Lizenzen allein leben Sie aber nicht. Gerade im Mittelstand sind Service und Lösungsgeschäft wichtig. Welche Rolle spielen diese Bereiche bei Ihnen?