Vorhandene Synergien nutzen

17.05.2002

Umsetzungserfolg messen und beurteilen.

In der Vergangenheit spielte die Wirtschaftlichkeit bei IT-Fusionen eine untergeordnete Rolle. Ausschlaggebend bei der Entscheidung über eine Fusion waren in der Regel strategische Gründe. Vor diesem Hintergrund wurden die Potenziale eher optimistisch eingeschätzt und beispielsweise auf die Formel "Reduzierung der IT-Gesamtkosten um 20 bis 30 Prozent" gebracht. Die stetige Nachfrage nach Kostensenkungsmöglichkeiten zur Festigung und Steigerung der Margen zeigt, dass heute der wirtschaftliche Aspekt im Vordergrund steht. Schlechte Erfahrungen aus der Vergangenheit und knappe IT-Budgets zwingen CIOs dazu, kühler zu rechnen und den Synergieerfolg nachzuweisen. Die Konsequenz ist, das Synergiepotenziale detaillierter quantifiziert und konservativer geschätzt werden. So liegen die Prognosen heute bei zirka zehn Prozent, manchmal sogar darunter.

Wie hoch die Synergiepotenziale sind und welche Synergiefelder im Einzelnen bei einer IT-Fusion Chancen bieten, hängt entscheidend von der Ausgangslage der Fusionspartner und den Rahmenbedingungen der Fusion ab. Aus der Beratungspraxis lassen sich Felder mit tendenziell hohen Potenzialen benennen. Die Tabellen "Synergiefelder" und "Einflussfaktoren" zeigen, wo sie gesehen werden und welche Einflussfaktoren dabei eine Rolle spielen.

Eine in der Praxis bewährte Methode ist der Best-Fit-Ansatz. Ziel ist, alle wesentlichen Leistungen der IT-Fusionspartner miteinander zu vergleichen, Benchmarks zu ermitteln und mögliche Synergiepotenziale abzuleiten. Dafür ist es notwendig, den jeweiligen Status quo der Partner zu ermitteln. Dies geschieht, indem Personalkapazitäten, Kosten und Mengengerüste standardisierter Leistungspakete systematisch auf Basis der Ist-Zahlen erhoben werden. Ein Leistungspaket - beispielsweise Desktop-Services - umfasst ein Bündel von IT-Dienstleistungen wie etwa Installation, Wartung, Umzug und Entsorgung von Clients.

Trotz gemeinsamer Definition standardisierter Leistungspakete kann es zwischen den Partnern erhebliche Unterschiede hinsichtlich Umfang und Qualität geben. Bei einem Leistungspaket User Helpdesk (UHD) können die Unterschiede unter anderem bei den Servicezeiten, in der Erreichbarkeit oder der Lösungsquote liegen. Um diese Unterschiede zu berücksichtigen, können für jedes Paket Serviceklassen gebildet werden, zum Beispiel "Standard", "Advanced" oder "Premium".