Benhamou: Warten auf den Urknall im Breitband

08.01.2002

CW: Blieben als Alternativen noch Nokia und Symbian?

BENHAMOU: Nokias Geschäftsgebaren ist zwar nicht mit Microsofts zu vergleichen, aber die Finnen stehen in Konkurrenz zu ihren eigenen Kunden: Auf der einen Seite wollen sie ihr Netzequipment an alle Wireless-Service-Provider verkaufen und erwarten von ihnen, Nokia-Handys weiterzuverkaufen. Auf der anderen Seite versucht Nokia, auf dieser Plattform Content und Dienste zu vermarkten.

CW: Mit der Open Mobile Architecture (OMA) und der Partnerschaft mit Borland, um deren Entwicklungsplattform auf Symbian zu portieren, engagiert sich Nokia aber sehr aggressiv im Zukunftsmarkt der Smartphones.

BENHAMOU: Diese Bemühungen bestreite ich gar nicht. Nokia befindet sich aber erst dort, wo wir vor vier Jahren standen. Sie sind sehr spät gestartet, und ihr Betriebssystem ist nicht besonders verlockend. Palm dagegen verfügt nach der Übernahme von Be über die besten OS-Experten. Ihr Know-how fließt in die nächste Generation unseres Betriebssystems ein.

CW: Und das genügt, um als eigenständiges Unternehmen gegen Konkurrenten wie Microsoft zu bestehen?

BENHAMOU: Sie spielen auf die Gerüchte über eine Fusion mit Handspring an. Solche Geschichten kommentieren wir grundsätzlich nicht. Aber ich versichere, dass sie nicht von Palm stammen. Ich weiß nicht, ob sie bei Handspring entstanden oder dem Kopf irgendeines Analysten entsprungen sind. Grundsätzlich gibt für mich eine solche Fusion keinen Sinn.