Beim Speichern sparen: Alternativen zu Fibre-Channel

06.03.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Spielarten zentraler Datenhaltung

Alle Lösungen, die auf dem Speicherprotokoll Fibre Channel aufbauen, dürften für den mittleren Leistungsbedarf zu teuer und zu kompliziert sein. Bei einem FC-SAN muss nämlich eine eigene Netzinfrastruktur aufgebaut und verwaltet werden. FCIP und iFCP dienen hauptsächlich der Verbindung von schon bestehenden FC-Speichernetzen. Für kleinere Unternehmen eignen sich eher NAS-Systeme und seit neuestem iSCSI-Lösungen. Dabei wird entweder direkt das hauseigene LAN genutzt (NAS) oder doch zumindest das Know-how darüber (iSCSI).

Die Idee des NAS ist nicht neu. Zum Beispiel hat Auspex schon vor Jahren den "Netz-Server" als Speichergattung eingeführt. Der für File-Services konzipierte Speicher verfügt über große Plattenkapazitäten und wird als Network Attached Storage in das lokale Netz (LAN) eingeklinkt. NAS-Speicher eignen sich für den zentralen Zugriff von Servern und Desktop-Clients auf Daten-Files, die sonst im DASD-Speicher abgelegt sind. Ein Pluspunkt solcher Lösungen ist die Verwaltung der Systeme: Das NAS-Gerät wird wie jedes andere System im LAN behandelt, es muss also kein zusätzliches Wissen aufgebaut werden.

Einen anderen Vorteil dieses Konzepts nutzt Helmut Bockelbrink, Leiter Sachgebiet Informationsverarbeitung im Referat Gesundheit und Umwelt der bayerischen Landeshauptstadt München: "Wir können damit auf einer Plattform NT- und Unix-Daten speichern und verwalten." Derzeit greifen 530 NT-Clients und vier Unix-Server auf den Auspex-Filer zu. Das Gerät verfügt über eine installierte Bruttokapazität von 1 TB, wovon 700 GB in einer Raid-Konfiguration nutzbar sind. Die Hälfte davon ist schon belegt, dennoch bleibt Platz für Wachstum: Der Speicher-Server lässt sich auf 4 TB (brutto) erweitern.

Seit neuestem hat auch Microsoft den lukrativen NAS-Markt für sich entdeckt. Tatsächlich hat die Softwareschmiede schon vor einem Jahr eine eigene Speicherabteilung gegründet, die mit der Initiative "Windows Powered NAS" derzeit für einigen Wirbel sorgt. Microsoft bietet auf Basis von Windows 2000 Server (und für die Cluster-Lösung Windows Advanced Server) eine NAS-Lösung an, die nach Ansicht von Norbert Deuschle, Analyst der Meta Group, ein gewisses Maß an Sicherheit bietet, sich einfach installieren, verwalten und in die Unternehmensinfrastruktur einbinden lässt und zudem den Geldbeutel schonen soll. Die Softwareschmiede überträgt es ihren internationalen OEM-Kunden wie IBM, HP, Dell, Fujitsu, NEC, Iomega oder MTI und den nationalen Lizenznehmern - in Deutschland sind das bislang Transtec, Rombus, Crane und Wortmann -, die das Konzept in verkaufbare Produkte umzusetzen.

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