Beim Speichern sparen: Alternativen zu Fibre-Channel

06.03.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Generell gilt es zu beachten, dass die Vorteile der NAS-Architektur zugleich auch ihre Schwachstelle darstellen: Die Daten werden über das LAN transportiert und strapazieren dabei die Bandbreite. Für viele Zugriffe oder große Datenbewegungen empfiehlt es sich daher, dedizierte Speichernetze (SANs) aufzubauen, die das LAN entlasten. Im Gegensatz zum File-basierenden Transfer bei NAS ist ein SAN für die Übertragung von Datenblöcken, etwa aus Datenbanken, gedacht.

In kleineren und mittelgroßen Firmen spielen SANs, die normalerweise auf dem Fibre-Channel-Protokoll aufbauen, bislang kaum eine Rolle. Laut IDC haben knapp 70 Prozent der Unternehmen mit bis zu 999 Mitarbeitern keine entsprechenden Pläne, und weniger als zehn Prozent nutzen eine solche Lösung.

Der neue Standard: iSCSI

Etwas anders stellt sich die Situation bei NAS-Geräten dar, wo immerhin fast 20 Prozent der Firmen einen File-Server einsetzen und weitere 20 Prozent den Einsatz planen oder entsprechende Installationen testen. Trotz der in der Vergangenheit ausgefochtenen Grabenkämpfe um die bessere Lösung herrscht unter beiden Lagern zumindest Einigkeit darüber, dass die Datenhaltung von den Servern abgekoppelt und zentral erfolgen soll.

Dieser Forderung genügt auch das kürzlich als Standard verabschiedete Protokoll iSCSI, mit dem sich in Zukunft kostengünstige Speichernetze aufbauen lassen, hoffen zumindest Teile der Industrie. Das jetzt von der Internet Engineering Task Force (IETF) standardisierte iSCSI setzt das parallele SCSI-Protokoll - die bekannte Schnittstelle für Speicherperipherie - nahezu unverändert auf TCP/IP auf. Allerdings ist die Zerlegung der SCSI-Blockdaten in TCP/IP-Pakete komplex und rechnerintensiv. Um die Server-CPU zu entlasten, wurden deshalb "TCP/IP Offload Engines" (TOEs) entwickelt. Das sind Netzkarten oder Host-Bus-Adapter mit einem Koprozessor, der die Speicherdatenblöcke de- und reassembliert. Ein weiterer Nachteil entsteht dadurch, dass TCP die Befehls-Blockgrenzen nicht erkennt und iSCSI-Daten mit drei Headern - für SCSI, TCP und IP - versehen werden müssen, was die Transfergeschwindigkeit verlangsamt. Schnelle Netze, etwa 10-Gigabit-Ethernet, in Zusammenarbeit mit

leistungsstarken TOEs sind für Übertragungsraten größer als 30 MB/s auch in Zukunft notwendig.