Beim Speichern sparen: Alternativen zu Fibre-Channel

06.03.2003
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

Doch mit der effizienteren Speicherauslastung alleine ist es in der Regel nicht getan. Jeder IT-Manager kämpft mit den stetig anwachsenden Datenbergen von jährlich bis zu 80 Prozent. Oft behelfen sich die Administratoren damit, Zug um Zug die Festplattenkapazitäten im Server zu erhöhen oder zusätzliche Raid-Systeme (Raid = Redundant Array of Independent Disks) anzuschaffen. In Zeiten sinkender Preise für die Hardware erscheint das auf den ersten Blick auch als ein probates Mittel. So war beispielsweise 2002 ein Jahr, in dem trotz gestiegener Datenmengen der Markt für Speichersysteme um rund zehn Prozent schrumpfte.

Das könnte sich jetzt ändern, schenkt man den Marktforschern von IDC Glauben. Die Analysten erwarten, anders als in der Vergangenheit, keine dramatische Erhöhung der Datendichte (Density) auf den Festplatten. Damit verlängert sich der Lebenszyklus der Speicher, der Preisverfall verlangsamt sich. Hinzu kommt die Marktbereinigung unter den Herstellern, die deren Konkurrenzsituation verbessert hat. Mit IBM und Quantum gaben in den vergangenen zwei Jahren zwei namhafte Produzenten die Fertigung von Festplatten auf. Anwender sollten deshalb lieber nicht damit rechnen, dass Festplattensysteme weiterhin billiger werden.

Sparpotenzial Konsolidierung

Von diesen Preisüberlegungen einmal abgesehen, birgt der ungeordnete Ausbau der Speicherkapazitäten langfristig eine Kostenfalle: Die Speichersysteme müssen nämlich administriert werden. Steigt die Anzahl der Arrays, sollte auch das Verwaltungspersonal dafür erhöht werden, was in der Praxis aber meist nicht realisiert wird. IDC schätzt, dass Speicherverwalter ihre Effizienz jährlich um 60 Prozent steigern müssen, um mit den Datenbergen Schritt zu halten. Nach Berechnungen des Softwareherstellers Fujitsu-Softek entfällt von zehn Dollar, die in Storage investiert werden, knapp ein Dollar auf die Verwaltung.

2002 lag nach Informationen des US-Beratungsunternehmens Horison Information Strategies, das sich auf IDC-Zahlen stützt, der weltweite Umsatz mit Speicherverwaltungsprogrammen bei rund 5,2 Milliarden Dollar. In zwei Jahren soll sich dieser Wert verdoppeln. Zusätzlicher Speicher schafft also auch mehr Verwaltungsaufgaben und die Kosten dafür. Nicht nur im oberen Preissegment argumentieren die Hersteller deshalb seit neuestem mit einem Schlagwort, das aus der Rechnerwelt bekannt ist: Konsolidierung.

Im unteren und mittleren Leistungsbereich bedeutet die Forderung nach Konsolidierung der Speicherlandschaft zunächst die Entkoppelung von Server und Subsystem. Reicht der Speicherplatz nicht mehr aus, soll nach herrschender Meinung nicht in "Direct Attached Storage Drives" (DASD), sondern in ein vernetztes, von mehreren Servern zugängliches Speichersystem investiert werden. Darunter fallen die Konzepte Network Attached Storage (NAS) und Storage Area Network (SAN). Letzteres nutzt meist die noch teure Fibre-Channel-(FC-)Technik auf Basis von Glasfaserkabel. Deshalb wurden eine Reihe von neuen Datentransfermodi entwickelt, die das Internet Protocol (IP) nutzen: Internet Fibre Channel Protocol (iFCP), Fibre Channel over TCP/IP (FCIP) und vor allem Internet SCSI (iSCSI).