XML und Soap bei der Hypo-Vereinsbank

WAP-Technik macht Daten Beine

10.12.2001

Da keine besonderen Wrapper mehr geschrieben werden müssen, nimmt das Verfahren ein Stückchen Komplexität aus der Infrastruktur. Außerdem lässt sich die Wiederverwendbarkeit der Services erhöhen. Für die Anwendungsentwickler bedeutet das Sammeln und Verteilen per Tool, dass ihre Programme nicht mehr einen einzelnen Service aufrufen, sondern einen Collector. Der Aufruf des Dispatcher erfolgt über Soap mit der Syntax "Public XML Dispatch (XML Input)".

Dabei enthält der XML-Code, den die Methode bekommt, Steuerinformationen. Sie bestehen im Wesentlichen aus einzelnen Aufrufen, die ebenfalls Soap-Informationen umfassen. Die von den Collectoren erzeugte Hülle für den Dispatcher-Aufruf ist durch gekennzeichnet und erlaubt es, bereits vorhandene Soap-Implementierungen zu verwenden.

Mainframes einbinden

Den Bau von Soap-Calls übernehmen Generatoren. Manche erzeugen in der Web Service Description Language (WSDL) verfasste Beschreibungen davon, was eine Komponente kann und welche Parameter übergeben werden. Andere generieren aus den Beschreibungen Client-Code.

Die Kollektoren, Dispatcher und Generatoren sind für die Umgebungen COM, Java und Unix im Einsatz: bei der Kommunikation zwischen verschiedenen Plattformen innerhalb von Anwendungen, bei der Einbindung von älteren Systemen sowie als B-to-B-Schnittstelle für einige externe Partner. Für den Zugriff auf OS/390-Großrechner ist das Konzept fertig.

Für Wagner geradezu überraschend zeigen die Implementierungen gute Durchsatzleistungen. Allerdings steigt die Performance noch weiter, wenn man die Software auf die Anwendungssituation zuschneidet. So ließen sich die Antwortzeiten nochmals halbieren. Doch damit konnte Wagner das Problem mit der Netzlast immer noch nicht zufriedenstellend lösen. Die Verwendung von XML bläht nämlich durch die zusätzliche Übertragung von Metadaten das Kommunikationsaufkommen zwangläufig auf. Messungen innerhalb der Bank ergaben, dass die Datenmenge um den Faktor 1,3 bis zehn steigt. Zugleich verlängern sich die Nachrichten. Dadurch müssen sie statt in einem in mehreren Paketen versandt werden, was zudem das Ordnen ankommender Nachrichten in die richtige Reihenfolge erfordert.