XML und Soap bei der Hypo-Vereinsbank

WAP-Technik macht Daten Beine

10.12.2001
XML und das Simple Object Access Protocol können die Netzlast enorm aufblähen. Nicht so bei der Hypo-Vereinsbank: Das Geldinstitut quetscht sämtliche Nachrichten ins WAP-Format. von Ulrike Ostler*

XML und das Simple Object Access Protocal (Soap) sind längst ein fester Bestandteil der IT-Architektur bei der Hypo-Vereinsbank (HVB) in München. Die Beschreibungssprache und das Protokoll dienen dem Dialog zwischen verschiedenen Online- und Batch-Anwendungen und Schichten, dem Datenaustausch mit den Filialen und der Zentrale und sogar zur Kommunikation mit Geschäftspartnern der Bank. Gearbeitet wird noch an der Speicherung von XML-Dokumenten sowie an der Verarbeitung auf dem Großrechner.

Die Schlankheitskur per WAP-Kompression verdankt die HVB-Datenkommunikation Markus Wagner und seinem Team. Der Projektleiter gehört zu einer Querschnittsabteilung der Großbank, die Basisarbeiten für die DV übernimmt, etwa die Evaluierung von Entwicklungswerkzeugen sowie die Umsetzung von Architekturen und Frameworks. Im Mai 2000 bekamen Wagner und sein Team den Auftrag zu erforschen, was sich im Haus mit dem Austauschformat XML machen ließe. Die Systemspezialisten sollten prüfen, ob man mit XML die Infrastruktur für die Datenkommunikation vereinheitlichen könne. Die Untersuchung endete im September des vergangenen Jahres. Seither ist Wagner damit beschäftigt, die Erkenntnisse umzusetzen.

Typisch für HVB-Anwendungen ist eine Drei-Schichten-Architektur, welche die Datenhaltung von der Verarbeitung und der Präsentationsebene trennt. Die Daten liegen zumeist auf DB2- und IMS-Systemen, daneben kommen aber auch Oracle, der SQL-Server und R/3-Anwendungen zum Einsatz. Für die Verarbeitung sind im Wesentlichen Großrechner und NT-Server zuständig, dazu einige Unix-Maschinen, Java-Applikationen und NT-Clients. Dabei konzentrieren sich die Anwendungen häufig pro Abteilung auf einer Plattform, so dass in der Verarbeitungslogik auch Zugriffe über IT-technische Grenzen hinweg erfolgen müssen. Windows-Clients übernehmen zumeist noch die Präsentation; neue Anwendungen entstehen jedoch auf Browser-Basis.

In der rechnerübergreifenden Kommunikation kommt es vor allem auf sauber definierte Schnittstellen an; bei der Interaktion von Programmen liegt das Hauptaugenmerk darauf, welche Daten ausgetauscht werden müssen. Mit Hilfe von XML lassen sich Daten und Meta-Informationen transportieren; damit wird

Nur ein Mechanismus