XML und Soap bei der Hypo-Vereinsbank

WAP-Technik macht Daten Beine

10.12.2001

die Beschreibungssprache beiden Anforderungen gerecht. Dabei müssen die Schnittstellenmethoden bei der HVB der einheitlichen Syntax "Public XML doSomething (XML input)" genügen. Nach dieser Konvention sind alle Ein- und Ausgabeparameter in XML verpackt. So lassen sich über einen einzigen Mechanismus Anwendungen entkoppeln und Fremdsysteme anbinden, schwärmt Projektleiter Wagner.

Für den Datenaustausch über Rechnergrenzen hinweg bedarf es allerdings eines Transportprotokolls. Für das Wagner-Team kam dafür lediglich HTTP in Frage. Objekt-Broker nach dem Corba-Standard standen nicht zur Debatte, und die Microsoft-Alternative DCOM ginge laut Wagner zu Lasten von Leistung und Sicherheit. So lassen Firewalls TCP/IP-Informationen nur über den Port 80 durch, alle anderen Zugänge sind standardmäßig blockiert. DCOM erfordert verschiedene offene Ports, so dass der Durchlässigkeitsbereich entsprechend erweitert werden müsste.

Wagner gefiel HTTP auch deshalb, weil das Verfahren "verbindungslos" funktioniert. Im Gegensatz zu DCOM beispielsweise schaut der HTTP-Server nicht immer mal wieder nach, ob der Client noch existiert. Der Server wartet, bis ihm etwas geschickt wird. Das reduziert den Kommunikationsaufwand.

Laut Wagner ist das auf HTTP basierende Soap damit ein sehr einfaches Verfahren, um Web-Services aufzurufen. Allerdings hat diese Einfachheit fehlenden Komfort zur Folge. Dazu zählt der HVB-Experte, dass immer nur ein Aufruf getätigt werden kann. Außerdem ist es unmöglich, mehrere Aufrufe in eine Transaktion zu packen. Die zweite Einschränkung, erläutert Wagner, bestehe darin, dass sich nur einfache Daten und beispielsweise keine zusammengesetzten Datentypen übertragen lassen. Das bedeutet für den Fall, dass eine Methode ein Objekt als Parameter erwartet oder liefert, es erst zu XML serialisiert beziehungsweise daraus erzeugt werden muss. So kann das Objekt selbst die Methode zur Verfügung stellen, die seine Eigenschaften, das heißt seinen Dateninhalt, als XML-String offen legt. Umgekehrt braucht man eine Möglichkeit dafür, ein Objekt aus einer solchen Zeichenkette aufzubauen.

Schwäche von Soap

Die HVB-Analytiker überwinden die Schwächen von Soap mit Hilfe von selbst entwickelten Collectoren, Dispatchern und Generatoren. Die plattformspezifischen Collectoren sammeln die Aufrufe für einen Zielrechner, so dass sie sich mit einem Mal übertragen lassen. Auf dem Zielrechner dividiert der Dispatcher die Aufrufe auseinander und verteilt sie an die eigentlich angesprochenen Komponenten. Dieses Vorgehen senkt die Belastung des Netzes und erhöht die Transaktionssicherheit.