VW findet das Gold in den Prozessen

28.11.2001
Von Christian Zillich

Laut Hofmann hätte es keinen Sinn, alle 5500 Lieferanten in das System aufzunehmen: „Insgesamt planen wir, 1500 Zulieferer einzubinden. Dabei sind es nicht technische Aspekte, welche die Anbindung weiterer Partner bestimmen, sondern vielmehr unsere Schulungskapazitäten.“

Ebreviate bootet i2 und Ariba aus

Vergleichsweise problemlos lief die Einführung einer Online-Auktionslösung: Darüber hat der Konzern im Lauf dieses Jahres bereits 600 Auktionen im Wert von insgesamt zwölf Milliarden Euro abgeschlossen, 4000 Zulieferer nahmen teil. Die Software stammt von der EDS-Tochter Ebreviate. Bei der Auswahl habe sich das amerikanische Unternehmen gegen die Angebote führender Softwarehersteller durchgesetzt, so Hofmann.

Pikantes Detail: Zu diesen „führenden“ Softwareunternehmen zählen auch die bereits an anderen Teilen des Projektes beteiligten Software-Partner i2 und Ariba. Sie kamen jedoch nicht zum Zug, obwohl sie entsprechende Lösungen in ihrem Portfolio haben.

Beide arbeiteten zu Beginn des Projekts zusammen mit IBM noch in einer viel beworbenen Dreierallianz zusammen. Diese Kooperation zerbrach jedoch Anfang des Jahres, nachdem Ariba und i2 begonnen hatten, im Revier des jeweils anderen zu wildern. Auch bei VW hatte man beschlossen, das Projekt mit den drei Partnern gemeinsam anzugehen. Mittlerweile hat der Konzern mit den Beteiligten separate Verträge abgeschlossen.

Aufgrund ihrer Marktmacht und Bedeutung als wichtiger Referenzkunde, haben die Wolfsburger unter dem Bruch der Kooperation offenbar nicht gelitten: „Wir haben klar gesagt, dass es keine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit uns geben darf. Das war bisher auch der Fall“, fasst Garcia Sanz zusammen.