Schluss mit der mobilen Abzocke

19.05.2004
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Ein weiterer Vorteil dieser Architektur ist, dass der Anwender mit dem Endgerät auch mobil arbeiten kann, wenn keine Datenverbindung besteht. "Dies nutzt etwa der niederländische Energieversorger Eneco, der seine Mitarbeiter mit mobilen Endgeräte ausgerüstet hat", berichtet Dörner. Die Beschäftigten haben, wenn sie im Keller Zähler ablesen oder austauschen, in den seltensten Fällen Funkkontakt und können deshalb ihre Daten nicht direkt vor Ort, sondern erst kurze Zeit später mit der zentralen IT synchronisieren. Letztlich eignet sich der Client-Server-Ansatz für alle mobile Szenarien, in denen Daten selektiv übertragen werden und es nicht auf eine sekundengenaue Synchronisation ankommt.

Schwieriger gestaltet sich die Frage nach dem geeigneten Datenformat: Einerseits soll es den Ansprüchen der internen Unternehmens-IT gerecht werden, andererseits den technischen Bedingungen der mobilen Endgeräte und der damit verbundenen Übertragungswege entsprechen. Hier offenbart sich speziell im Zusammenhang mit dem heute propagierten Datenformat XML ein Dilemma. "Es verursacht ein hohes Datenaufkommen, wobei nur wenig Nutzdaten transportiert werden", kritisiert Mobeon-Manager Vangstad mit Blick auf die Kosten. Eine Meinung, die Consultant Kinder von CSC Ploenzke teilt.

Für ihn ist XML zwar ein bewährtes Datenformat für Integrationsaufgaben - auch bei der Integration von Daten aus Backend-Systemen innerhalb einer Mobile Middleware. "Umstritten ist aber die Verwendung zur Datenübertragung zwischen mobilen Endgeräten und der Middleware", so Kinder, "denn der Overhead von XML ist hier sehr kritisch zu bewerten." Unter Kostenaspekten seien proprietäre Ansätze aufgrund ihres kompakteren Formats im Vorteil. Diese verwendet auch CSC Ploenzke in seinem "Smart Mobile Worker".