SAP und Oracle rüsten auf

02.02.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Vielen Bestandskunden von J.D. Edwards/Peoplesoft/Oracle werden Wechselgelüste unterstellt. SAP präsentiert sich daher als vermeintlich "sicherer Hafen" für die Anwender. Im vergangenen Jahr konnten die Walldorfer ihren Marktanteil in den USA eigenen Angaben zufolge von 32 Prozent auf 38 Prozent vergrößern. Ellison gab sich aber optimistisch, 95 Prozent der knapp 13 000 Peoplesoft-Anwender halten zu können. Für SAP entständen "kurzfristige Opportunitäten aus der Verunsicherung der Kunden", sagt Analyst Bartsch. Indes müsse man bei der Wechselquote realistisch bleiben, denn "schließlich gibt es auch immer noch Baan-Anwender". Diese haben schon mehrere Übernahmen hinter sich, ohne ihrer derzeitigen Heimat Agilisys den Rücken zu kehren.

SAP 2004 in Zahlen

• Die Einnahmen verbesserten sich gegenüber dem Vorjahr um sieben Prozent auf 7,5 Milliarden Euro.

• Der Umsatz mit Lizenzen stieg insgesamt um zehn Prozent auf 2,4 Milliarden Euro; in den USA legte er um 27 Prozent auf 625 Millionen Euro zu.

• Das Konzernergebnis kletterte von 1,1 Milliarden auf 1,3 Milliarden Euro.

• Das Betriebsergebnis wurde um 17 Prozent auf zwei Milliarden Euro gesteigert, die Gewinnspanne betrug 27 Prozent.

• Im laufenden Jahr soll der Lizenzumsatz um zehn bis zwölf Prozent zulegen.

Den Walldorfern kommt es jetzt vor allem auf das Migrationsgeschäft mit den eigenen Kunden an. Das macht die Angelegenheit für SAP nicht einfacher: Sie muss gleichzeitig Marktanteile in den USA steigern und die Bestandskunden auf die neue ESA-Plattform locken. Ob das schneller gelingt als Oracles Integration der Peoplesoft-Anwendungen, ist fraglich.

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