SAP und Oracle rüsten auf

02.02.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
Das Duell der Softwarekonzerne hat begonnen: Die Amerikaner wappnen sich mit Profiten, die Deutschen kontern mit Marktanteilen.
Oracle-Chef Lawrence Ellison setzt auf die Gewinnspanne, um die Peoplesoft-Übernahme zu rechtfertigen.
Oracle-Chef Lawrence Ellison setzt auf die Gewinnspanne, um die Peoplesoft-Übernahme zu rechtfertigen.

Der Kampf um den Markt für betriebswirtschaftliche Standardsoftware spitzt sich zu. Während SAP seit Beginn des Jahres verstärkt in den Supportrevieren von Oracle/Peoplesoft wildert, hat sich deren Chef Lawrence Ellison vorerst wieder einmal auf verbale Attacken besonnen. Er freue sich mächtig auf den bevorstehenden "technologischen Krieg" mit SAP, ließ er vergangene Woche auf einer Analystenkonferenz wissen. Allerdings sei der Kampf nicht fair, denn Oracle trete dank seiner Datenbank und des Applikations-Servers in einer anderen Gewichtsklasse an als der deutsche Konkurrent.

Überhaupt hat sich Ellison wieder auf SAP als Lieblingsgegner eingeschossen, auch wenn Ex-Intimfeind Hasso Plattner dort nicht mehr auf der Kommandobrücke steht. Rückenwind für den Vorstoß erhielt der Oracle-Chef aus seiner Finanzabteilung, die den Investoren für die kommenden Jahre größere Gewinne in Aussicht stellte. Aber auch SAP muss sich dank eines starken Jahres 2004 nicht verstecken. Der Zweikampf der Giganten tritt in die heiße Phase ein - obwohl der ERP-Markt laut den Analysten von AMR Research mittelfristig nur um durchschnittlich drei Prozent pro Jahr wachsen soll, ist zumindest vordergründig die Spannung zurück.