SAP und Oracle rüsten auf

02.02.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Ellison strebt derweil in fünf Jahren eine Gewinnspanne von stattlichen 50 Prozent an. Der Profit sei die entscheidende Kenngröße für Investoren, demgegenüber stehe die Technologie im Hintergrund: "Letztendlich kommt es darauf an, die Techniktrends zu erkennen und daraus unter dem Strich die Gewinne zu steigern", so Ellison. Auf einer Kundenveranstaltung wäre dieser Satz sicher nicht gefallen. Um seine Ziele zu erreichen, will der Konzern rund 5000 Angestellte oder neun Prozent der Belegschaft entlassen, darunter wohl viele Peoplesoft-Angestellte.

Drei große Herausforderungen

Für SAP: Für Oracle:

• Marktanteile in den USA steigern;

• Marktanteile in Europa halten;

• Bestandskunden auf die neue Plattform überführen.

• Peoplesoft und die Produkte integrieren;

• den Kaufpreis von 10,5 Milliarden Dollar rechtfertigen;

• Marktanteile in den USA halten.

SAP hingegen baut die Zahl der Mitarbeiter im laufenden Jahr um 3000 auf über 35.000 aus. Rund 600 Stellen schafft der Konzern in Deutschland, zirka 1000 sollen es in Nordamerika sein. 2005 werde für SAP ein "Jahr der Investitionen" sein, warb das Unternehmen. Die Börse reagierte sehr sensibel auf diese Ankündigungen, SAP-Aktien sanken. Doch nicht alle Analysten teilen den Pessimismus: "SAP opfert den Margenanstieg zugunsten einer verbesserten Perspektive, wobei das Opfer aus strategischer Sicht richtig ist", urteilt Helmut Bartsch, Analyst der Stuttgarter BW-Bank.