SAP und Oracle rüsten auf

02.02.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.

Sein Kollege Knut Woller von der Münchner Hypovereinsbank (HVB) pflichtet dem bei; die Margenprognose der Walldorfer - 2007 über 30 Prozent - zeuge von "Selbstvertrauen". SAP wolle bis 2007 den Sprung auf die Enterprise Services Architecture (ESA) schaffen und sich zu einem Plattformanbieter wandeln: "Es ist sinnvoll, jetzt in diese Chance zu investieren, denn dadurch werden sich auch neue Umsatzpotenziale ergeben", folgert Woller. Schließlich müsse der ERP-Spezialist das Zeitfenster nutzen, das sich während der Integrationsphase der Oracle- und Peoplesoft-Produkte öffne. "Daher gibt SAP jetzt Gas." Bis ein "Best-of"-ERP-System von Ellison aus der Taufe gehoben wird (Codename "Fusion"), sollen drei Jahre vergehen.

Angriff auf IBM-Kunden

In der Zwischenzeit ergeben sich für Oracle neue Umsatzpotenziale hauptsächlich aus den vielen Peoplesoft- und J.D.Edwards-Anwendern, die derzeit noch Datenbanken und Applikations-Server von IBM verwenden - deren Umstieg wäre für Oracle dank der hohen Wartungskosten extrem lukrativ. Allerdings steht Ellison dabei unter dem starken "Druck, die mehr als zehn Milliarden Dollar schwere Peoplesoft-Übernahme kurzfristig zu rechtfertigen", kommentiert BW-Bank-Analyst Bartsch. Dies werde zwar gelingen, lautet seine Prognose, aber der kombinierte ERP-Marktanteil des Konzerns schrumpfe im laufenden Jahr weiter.