SAP und Oracle rüsten auf

02.02.2005
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Alexander Freimark wechselte 2009 von der Redaktion der Computerwoche in die Freiberuflichkeit. Er schreibt für Medien und Unternehmen, sein Auftragsschwerpunkt liegt im Corporate Publishing. Dabei stehen technologische Innovationen im Fokus, aber auch der Wandel von Organisationen, Märkten und Menschen.
SAP-Chef Henning Kagermann will im laufenden Jahr erneut den Marktanteil im ERP-Segment steigern.
SAP-Chef Henning Kagermann will im laufenden Jahr erneut den Marktanteil im ERP-Segment steigern.

Gegenwärtig haben sich die Konkurrenten auf ihre klassischen Stärken besonnen, die sich jedoch gravierend unterscheiden. Während SAP die kommenden Jahre für einen Zugewinn an Marktanteilen nutzen will, setzt Ellison vorerst auf Profite und die Börse. SAPs Strategie ist langfristig angelegt, Oracle folgt getreu dem Shareholder-Value-Gedanken der kurzen Route. SAP setzt vorwiegend auf eigene Kraft, Oracle präferiert Übernahmen. Wer am Ende die Nase vorn hat, wird sich zeigen. Kurzweilig, wenn auch langwierig, wird der von US-amerikanischen Medien als "Softwar" bezeichnete Wettbewerb mit Sicherheit, denn bis dato sind beide Konzerne mit ihren jeweiligen Strategien sehr gut gefahren.

Ein wichtiges Kriterium für den Finanzmarkt sind die Gewinnspannen. Hier liegt Oracle dank seines Wartungsgeschäfts mit rund 40 Prozent eindeutig in Front. Zudem kündigte SAP an, 2005 die Prioritäten vom Profit auf das Wachstum zu verschieben. Analysten interpretierten dies als drohenden Verfall der Margen, was jedoch von SAP bestritten wurde. Bis zum Jahr 2006 solle der Anteil der bereinigten operativen Gewinne am Umsatz bei rund 28 Prozent stagnieren beziehungsweise leicht zunehmen. Das mittelfristige Ziel, 2007 eine Marge von mehr als 30 Prozent zu erwirtschaften, wird laut Firmenchef Henning Kagermann beibehalten.

Halber Umsatz gleich Gewinn