Consulting blüht

Reputation Management - was Web-Nutzer tun können

17.04.2009
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.

So wehren sich Unternehmen

Ebenso wie einzelne Personen haben auch Firmen Probleme zu überblicken, was über sie und ihre oft mühsam aufgebauten Marken veröffentlicht wird - aus den eigenen Reihen, aber auch von Dritten. Dabei ist hier das Steuerungsinteresse noch viel größer. Mit Reputations-Management beschäftigten sich viele Marketing- und PR-Abteilungen schon, als das Internet noch gar nicht existierte.

Unternehmen sollten sich ständig über Aussagen zur Firma, zu den Produkten und Marken sowie zu den Topmanagern auf dem Laufenden halten. Gegebenenfalls kann es sinnvoll sein, entsprechende Abfragen zu erweitern um Begriffe wie "Betrug", "Qualität", "Kundenservice" oder was auch immer das Unternehmen gerade auf Trab hält.

Damit die relevanten Quellen gefunden werden, empfiehlt es sich, kostenlose Alert-Services in Anspruch zu nehmen, die einen ständig über neue Postings und Inhalte im Web auf dem Laufenden halten. Google- und Yahoo-Alerts gehören hier zur Pflicht, das gilt auch für deren News-Seiten. Via Technorati, Feedster oder BlogPulse können sich Anwender informieren, was in den Blogs stattfindet, RSS-Feeds erleichtern hier die Arbeit. Inzwischen gibt es auch einige Web-Dienste, die Alert-Funktionen für Blogs und Foren anbieten. Backtype ist so ein Dienst.

Für Unternehmen ist es ferner wichtig, den Kommunikationsfluss von Anfang an möglichst gut zu steuern und reichhaltigen Content rund um Produkte, Marken und sonstige Angebote zu veröffentlichen. Public Relations, Marketing, SEO-Spezialisten, Investor-Relations und gegebenenfalls auch die Personalabteilung sollten wissen, was in ihren jeweiligen Abteilungen an Texten, Bildern, Videos etc. nach draußen geht. Und sie sollten sich Gedanken darüber machen, ob dies in ausreichender Menge geschieht. Damit haben sie zwar noch nicht ihre Marken unter Kontrolle, aber sie sorgen für genügend eigenes Material auf allen Kanälen und eventuell für bessere Rankings der eigenen Darstellung in den Suchmaschinen.

Sind negative Informationen im Umlauf, ist zunächst festzustellen, ob es sich um berechtigte Kritik handelt. Ist das der Fall, sollten sich Unternehmen der Diskussion stellen - in Foren, aber auch im eigen Blog. Ehrlichkeit, Transparenz und die Bereitschaft zuzuhören sind entscheidend.