Kunden deckeln Honorare der IT-Berater

19.02.2004
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

Win-win-Situation durch Bonusregelungen

Als Anreiz und zur Messung von Erfolgen können außerdem qualitative Parameter wie die Nutzerzufriedenheit herangezogen werden. Sie ist Scholtissek zufolge durch Faktoren wie Lade- und Ansprechzeiten von Systemen, hohe Verfügbarkeit oder automatische Kontrollabfragen nachweisbar. Kontrollierbar sind auch kürzere Prozessdurchlaufzeiten. Das Kronberger Dienstleistungsunternehmen ist aber zu entsprechenden Preisregelungen nur dann bereit, wenn es im Projekt das gesamte Reengineering der Abläufe verantworten und mit den nötigen IT-Systemen unterlegen kann.

Durch eine bonusgetriebene Ausrichtung von Vereinbarungen kann also für Kunden und Auftragnehmer eine Win-win-Situation entstehen. Um aber überhaupt die richtige Vertragsform und Vergütung für ein IT-Vorhaben zu finden, muss sich jedes Unternehmen laut Berater Ortwein erst darüber klar werden, welche Größenordnung und Bedeutung das Projekt hat. Dabei ist festzulegen, ob eine Standardleistung benötigt wird, die nur einen Zeit- oder Aufwandsvertrag erfordert, oder ob es sich um ein fest umrissenes IT-Projekt mit individueller Aufgabenstellung handelt. In diesem Fall rät der Experte zur Ausschreibung, weil sich der Anwender dann nicht nur ein Bild machen kann, wie der einzelne Dienstleister an die Aufgabe herangeht, sondern auch welche Preisvorstellungen existieren.

Projekte richtig einschätzen

Die an der Studie der Universität Stuttgart beteiligten Institutionen (erhältlich bei der Lünendonk GmbH in Bad Wörishofen), empfehlen im Vorfeld von Beratungsprojekten zu prüfen, welche Faktoren Einfluss auf die Vergütung haben. Dabei sind drei Kategorien zu unterscheiden, nämlich Parameter, die sich auf die Beratungsdienstleistung, das Verhalten sowie den Erfolg beziehen (siehe Tabelle "Checkliste zur Preisfindung"). Sie sollen helfen, die Intensität eines Projekts im Voraus besser einschätzen und infolgedessen eine angemessene Vergütung bestimmen zu können.