Für die IT-Berater heißt es seit zwei Jahren, den Gürtel enger zu schnallen. Nachdem die Branche zuvor noch kräftig an der Jahr-2000-Umstellung und dem Hype um die New Economy verdient hatte, folgte mit der weltweiten Wirtschaftskrise und dem Platzen der Dotcom-Blase die jähe Talfahrt. "2002 sind die Preise in Teilbereichen des Beratungsgeschäfts um 25 Prozent in den Keller gegangen und bis Mitte 2003 noch weiter gesunken", schildert Tobias Ortwein vom Marktforschungsunternehmen Pierre Audoin Consultants (PAC) die Entwicklung. Eine Bodenbildung sei erst seit einem halben Jahr sichtbar.
Strategieberatung ist out
Ausgelöst wurde die Krise vor allem, weil das Geld aufgrund gekürzter Budgets nicht mehr so locker sitzt. Seit 2002 verzichten viele Unternehmen entweder ganz auf IT-Projekte oder kochen sie auf Sparflamme. Schmalhans ist Küchenmeister und hat bei der Umsetzung von IT-Maßnahmen zu einer wesentlich stärkeren Ergebnisorientierung geführt. Im Klartext heißt das: Die Kunden fragen jetzt eher nach Implementierungs- als nach Strategieberatung. Die Consultants, die in Hype-Zeiten laut Ortwein die Honorare in die Höhe getrieben hatten, sehen sich dadurch mit einer anderen Situation konfrontiert: Wegen der gestärkten Kundenposition, aber auch der Konsolidierung am Markt, müssen sie von der favorisierten Vergütung auf Zeitbasis deutlich abweichen. Bei der Honorierung von Projekten ist stattdessen die Festpreisbindung auf dem Vormarsch, zum Teil kombiniert mit erfolgsabhängigen Zahlungsvarianten.