Kunden deckeln Honorare der IT-Berater

19.02.2004
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

"Bei großen Integrationsprojekten geht der Trend klar zum Festpreis, weil damit das Erfolgsrisiko vom Kunden auf den Anbieter übertragen wird", beschreibt der Analyst die Veränderung in der IT-Serviceszene. Eine Beobachtung, die Stephan Scholtissek vom Beratungshaus Accenture aus eigener Erfahrung bestätigt. Derzeit, so der Country Managing Director Deutschland, würden sich die Vergütung auf Zeit- und Festpreisbasis im Projektgeschäft zwar noch etwa die Waage halten, die Tendenz weise aber eindeutig in Richtung fixe Honorarvereinbarungen. In absehbarer Zeit sei zu erwarten, dass 80 bis 90 Prozent der Aufträge pauschal abgerechnet würden.

Die Ursache für diese Entwicklung sieht Scholtissek vor allem in dem Wunsch der Auftraggeber nach Planungssicherheit - sprich einer Garantie, dass ihre Investitionsrechnungen aufgehen: "Die Kunden müssen heute eine Güterabwägung zwischen Qualität, Preis, Terminen und dem Einsatz eigener Leute machen." Damit die Kosten im Projektverlauf nicht, wie in der Vergangenheit oft geschehen, aus dem Ruder laufen, tendieren immer mehr Firmen zu Pauschalverträgen, selbst dann, wenn sie teurer kommen als eine Kalkulation auf Grundlage von Zeit- und Aufwandsentschädigung. Das finanzielle Risiko eines Mehraufwands trägt somit der Dienstleister. "Beim Festpreis geben wir im Prinzip für den Klienten eine Versicherung mit ab. Das Risiko müssen wir in irgendeiner Form kalkulieren", begründet Scholtissek den Aufschlag.