IT-Sanierung ohne Scheuklappen

26.05.2003
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.

System-to-System-Kommunikation auf Grundlage einer offenen Sprache, mit anderen Worten: der optimale Wertefluss zwischen Unternehmen. Dieses Wunschbild hat bei ICN bereits einen Namen: Rosettanet. Das Besondere daran ist, dass diese „lingua franca“ Langkamp zufolge keine IT widerspiegelt, sondern E-Business, das heißt ganzheitliche Arbeitsprozesse. So wäre es zum Beispiel möglich, Finanztransaktionen nicht mehr über firmeneigene Systeme anzustoßen, sondern diesen Prozess an eine Bank abzutreten. „Dahinter verbirgt sich kein Outsourcing, sondern das Denkmodell, einen Prozess komplett aus einer Industrie herauszulösen und an ein anderes Industriesegment abzugeben“, erklärt er das Prinzip von Rosettanet. Das Einsparpotenzial bei der unternehmensübergreifenden Gestaltung von Arbeitsprozessen und dem Einsatz von Rosettanet schätzt der Experte auf 20 bis 30 Prozent gegenüber einem nicht voll durchgängigen Prozess. Leider ist die Idee

noch kaum verbreitet. Langkamp hat sich deshalb als Chairman des Rosettanet Telecom Council die Verbreitung zur Aufgabe gemacht. Diese Funktion hatte er schon während seiner Tätigkeit als CIO inne und übt sie nun seit April hauptamtlich aus. „Das ist ein Thema, das über die klassischen IT- und CIO-Organisationen hinausreicht“, schildert Langkamp den Reiz seiner Mission. Sie dürfte seinen Karriereplänen, in denen der Job als CIO nur Durchgangsstation war, entgegenkommen. Im Oktober wird er einen neuen Job antreten. Welchen, darüber hüllt er sich noch in Schweigen.