Web

2003 war ein Erfolg

IBMs Strategie trägt langsam Früchte

27.01.2004

IBM ruft die Wende aus

Prompt äußerten sich die ersten Analysten positiv zu IBMs Ergebnissen. Merrill-Lynch-Mann Steven Milunovich bezog sich auf Joyce und sagte, Big Blue "rufe im Prinzip die Wende im Investitionsverhalten der Unternehmen aus, die insbesondere von Hardwarekäufen getrieben wird". Toni Sacconaghi von Sanford C. Bernstein & Co. kommentierte, das Quartal sei für IBM, gemessen an den Erwartungen, sehr solide gelaufen. Allerdings lasse der währungsbereinigte Zuwachs noch keinen Schluss auf ein allgemeines Wirtschaftswachstum zu.

IBMs Chef Palmisano hat sein Unternehmen auf die Herausforderungen der nahen Zukunft gut eingestellt, meinen die Unternehmensberater von Gartner. Nach ihrer Firmenanalyse vom Januar 2004 präsentiert sich der IT-Riese in fast allen Angebotsbereichen sattelfest.

Sämtliche Softwaresegmente wie DB2, Tivoli, Lotus und Websphere sind gut aufgestellt und werden positiv bewertet. Das Gleiche gelte für alle Servicethemen: Mit dem IT- und Business-Consulting stehe der Konzern stark da, in Sachen IT-Infrastruktur-Outsourcing sogar sehr gut. Diesbezüglich forciert IBM bekanntlich insbesondere das Thema On-Demand-Computing. Bei HP heißt die entsprechende Initiative Adaptive Enterprise, bei Sun N1. Alle drei versprechen Kunden, nur solche Rechenleistung zur Verfügung zu stellen - und abzurechnen -, die tatsächlich gebraucht wird. Das Marktforschungsunternehmen IDC prognostiziert diesen auch Utility Computing genannten Aktivitäten eine große wirtschaftliche Zukunft: Unternehmen wie IBM, HP und Sun hätten im Jahr 2003 bereits rund eine Milliarde Dollar mit solchen Angeboten erwirtschaftet. 2004 dürfte sich die Nachfrage nach solcher Dienstleistung laut IDC verdoppeln. 2007 erwartet das Marktforschungsunternehmen Aufträge für Utility Computing in Höhe von 4,6 Milliarden Dollar - ein wachsender Markt mithin.

Ins gleiche Horn stößt Gartner: Utility- oder On-Demand-Konzepte würden spätestens 2006 bei Firmen nicht mehr als exotische IT-Alternative angesehen. Vielmehr sei es dann ganz normal für Unternehmen, sich die Benutzung von Applikationen und Rechenleistung fallweise zur Verfügung stellen, verwalten und managen zu lassen.

Auch mit dieser Strategie scheint die IBM also gut beraten zu sein, wobei die Analysten der US-amerikanischen Unternehmensberatung Illuminata allerdings beim Thema Utility Computing Vorsicht anmahnen. IBM, HP und Sun versprächen ihren Kunden Rechenleistung aus der Steckdose. Solche Aussagen seien pure Übertreibung. Zwar gebe es einige wenige erste Produkte. Aber die meisten Visionen um Utility Computing seien nichts als fromme Wünsche und Blankoschecks, mit denen sich die großen Rechenleistungsanbieter nur ein Stück vom Servicekuchen sichern wollten.