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2003 war ein Erfolg

IBMs Strategie trägt langsam Früchte

27.01.2004

Attacke auf die Applikationsanbieter

Mit dieser Strategie attackiert das Unternehmen die Applikationsanbieter von vier Seiten: Unter dem "Websphere"-Middleware-Schirm verspricht Big Blue die Integration sowohl der Unternehmensapplikationen als auch der firmenweiten Daten zur Informationsgewinnung (Stichwort: Business Intelligence).

Dass IBM eine gezielte Softwarestrategie verfolgt, zeigt auch das kleine Beispiel der Vertriebskooperation mit Ascential, dessen ETL-Werkzeug (ETL = Extraction, Transformation and Loading) "Datastage" Big Blue vertreibt. Überlegung dürfte hierbei sein, dass Datenstrukturen Softwareapplikationen in der Regel überdauern. Mit der Übernahme des Enterprise-Application-Integration-(EAI-)Anbieters Crossworld 2001 hat sich Big Blue außerdem Zugang zu vordefinierten Geschäftsprozessen verschafft, die übrigens auch Siebel in seiner UAN-Architektur nutzt, um verschiedene Unternehmensapplikationen miteinander zu verschränken.

Websphere beinhaltet darüber hinaus ein rollenbasierendes Portal, das in Konkurrenz zu Angeboten der Wettbewerber steht. Je komplexer dabei die Applikationslandschaft in Unternehmen ist, desto höher sei die Chance der IBM, im Portalgeschäft die Oberhand zu behalten, urteilt die Meta Group. Der Trick: Ohne die unterliegende Geschäftslogik selbst anbieten zu müssen, habe IBM mit dem Portal den Link zum Endanwender geschaffen.

Die wichtigste Strategie ihres Angriffs auf die Siebels, SAPs, Peoplesofts, Oracles etc. dieser Welt sei aber IBMs Dienstleistungstruppe und der Kauf der Pricewaterhouse-Beratung. Big Blue habe hier sehr viel investiert, um hausintern Experten auf den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern auszubilden oder solche Leute anzuwerben. Heute gebe es bei der IBM zu allen wichtigen kommerziellen Anwendungen eine große Zahl von Fachleuten.