E-Procurement-Produkte unter der Lupe

14.03.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

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Bei einer Befragung von 50 der weltgrößten Unternehmen durch Forrester Research zeigte sich, dass Kostenaspekte den Hauptgrund für ihre E-Procurement-Installationen waren.

Beschwerliche Systemadministration ist die schwächste Seite von E-Procurement-Produkten. Zwar sind grundlegende Sicherheitsaspekte gegeben, aber es mangelt - mit Ausnahme von Iplanet - an einer Benutzeridentifikation über vorhandene LDAP- oder RDBMS-Directory-Services. Nicht nur das bringt den Administratoren Arbeit: Ein großes Problem ist die Installation der Anwendungen und - selbst bei der Ausnahme Iplanet - der Updates.

Wichtig für global agierende Unternehmen ist die Unterstützung verschiedener Sprachen, ihrer Zeichensätze und Währungen. Hier haben insbesondere Ariba und MRO ganze Arbeit geleistet. Das Produkt E-Procurement von Clarus fällt negativ auf, weil es nur für wenige Länder lokalisiert ist und darüber hinaus weder Unicode noch UTF-8 unterstützt, was eine Anpassung des Produkts für andere Märkte sehr aufwändig macht.

In einer letzten Kriteriengruppe versucht Forrester, für potenzielle Kunden wichtige nichttechnische Aspekte der Anbieter zu gewichten. Ein interessanter Punkt ist dabei natürlich die Marktposition der Hersteller, wobei man hier auf Aspekte wie Umsatzentwicklung, Zahl der Kunden sowie Technologie- und Servicepartnerschaften eingeht. Die Konjunkturkrise hat bei den Umsätzen ihre Spuren hinterlassen, und in der Folge sind, mit Ausnahme von MRO, die Kundenzahlen noch eher bescheiden. Durch strategische Partnerschaften, zum Teil auch untereinander, haben die Hersteller insgesamt ihre technologische Kompetenz und ihre Marktpräsenz erweitert. Dies gilt inzwischen auch für Clarus, so dass man laut Forrester die schlechte Benotung nicht überbewerten sollte.

Detaillierte Analyse statt Fehlinvestitionen