E-Procurement-Produkte unter der Lupe

14.03.2002
Von 
Ludger Schmitz war freiberuflicher IT-Journalist in Kelheim. Er ist spezialisiert auf Open Source und neue Open-Initiativen.

Insellösungen bringen keinen Nutzen

Für die Spezialisten in den IT-Abteilungen ist es besonders wichtig, wie einfach sich E-Procurement-Anwendungen in die bestehenden DV-Umgebungen einbinden und administrieren lassen. Ein Ranking wie das von Forrester ist in diesen Punkten besonders diffizil, da bei den Anwendern nicht alle, sondern immer nur ganz bestimmte Schnittstellen und Features nötig sind.

An vorderster Stelle der zu beachtenden Punkte steht die Verbindung zu Backend-Systemen. In Richtung der ERP-Pakete von SAP, Peoplesoft, Oracle und J. D. Edwards gehören nicht nur Standards-APIs, sondern spezielle Adapter zum Umfang einer E-Procurement-Software. Nur beim Iplanet-Produkt fehlen diese, und das gibt Punkteabzug. Die Integration in Supply-Chain-Anwendungen ist allgemein ein Schwachpunkt, nur i2s Webmethods über XML/HTTP machen hier eine Ausnahme.

Die Verbindung zu relationalen Datenbanken ist laut Forrester-Analyse bei allen Produkten in irgendeiner Form eingeschränkt, entweder sind einzelne Hersteller oder Versionen ausgenommen, oder gängige Standards (JDBC, ODBC) werden nicht unterstützt. Typisch sind darüber hinaus fehlende Workflow-Features, eingeschränktes Content-Management und nicht vorhandene Unterstützung von Groupware- und E-Mail-Systemen.

Die Performance eines Produkts stellt sich nicht unbedingt in einem bestimmten Datendurchsatz dar. Vielmehr hat Forrester hier auf Systemstabilität Wert gelegt. Dafür und für die Skalierbarkeit der E-Procurement-Anwendung sind Load Balancing und Fehlertoleranz von entscheidender Bedeutung. Buyer Xpert von Iplanet ragt hier positiv aus dem Angebot heraus, weil es neben solchen Features eine ausgefeilte Möglichkeit zum System-Monitoring, zur proaktiven Verhinderung von Problemen, bietet. Die Produkte von Clarus und MRO lassen in diesem Punkt die notwendigen Technologien vermissen, das von i2 hat eingeschränkte Features.

Systemadministration ist ein Schwachpunkt