CeBIT - zwischen Business und Spielen

09.02.2005
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Die Veranstalter stecken in einem Dilemma. Einerseits dürfen sie den Fokus auf den Business-Besucher nicht ganz verlieren. Andererseits zwingen wirtschaftliche Gründe zur Öffnung der weltweit führenden Leitmesse der ITK-Branche. Sinkende Besucher- und Ausstellerzahlen sollen durch ein breiteres Angebot und entsprechende neue Gäste wieder ausgeglichen werden. Wie weit das gehen soll, ist nicht abzusehen. Versicherte Messevorstand Ernst Raue im Vorfeld der letztjährigen CeBIT noch, er wolle keine "Massen von Kids, die in den Hallen daddeln", wird er sich jetzt mit diesem Bild wohl anfreunden müssen.

Nicht dazu bereit sind offenbar immer mehr Aussteller. Bereits im vergangenen Jahr hatte Hewlett-Packard die Konsequenzen gezogen und seinen CeBIT-Auftritt abgesagt. Auch 2005 wird der Computerpionier nur mit wenigen Partnerständen beispielsweise bei SAP und Microsoft in Hannover vertreten sein. Das Publikum habe sich geändert, erläutert Firmensprecher Klaus Höing. Consumer-Themen rückten in den Vordergrund. "Das hat in weiten Teilen mit IT nichts mehr zu tun."

"Die Qualität der Besucher hat dramatisch nachgelassen", bestätigt Wilfried Gschneidinger, Geschäftsführer der IFS Deutschland GmbH. Der schwedische Business-Software-Anbieter wird 2005 nicht auf der CeBIT vertreten sein. Der Aufwand sei nicht mehr zu rechtfertigen. Immer weniger Entscheider fänden den Weg nach Hannover.