Wann sich eine EAI-Lösung rechnet

11.10.2002
Von Matthias Lehr

Die Häufigkeit der Datenübertragung beeinflusst den Aufwand der Betriebsführung einer Schnittstelle. Hier können stündliche, tägliche, wöchentliche oder noch seltenere Datenübertragungen unterschieden werden. Vereinfachend wird eine Halbierung der Administrationsaufwände zwischen den einzelnen Häufigkeitsstufen angenommen.

Die Entscheidung pro oder contra EAI sollte auf Basis eines Business Case getroffen werden. Der Artikel zeigt auf, wie diese Entscheidungssituation strukturiert und in ein Kalkulationsmodell umgesetzt werden kann. Nach Erfahrung von Arthur D. Little rechnet sich der Einsatz von EAI nur dann, wenn in naher Zukunft relativ viele neue Schnittstellen benötigt werden. Wichtigste Voraussetzung zur Ermittlung der wirtschaftlichen Auswirkungen von EAI sind ein aussagekräftiger IT-Bebauungsplan sowie - im Falle einer dezentralen IT-Organisation - ein auch für die Fachbereiche attraktives Verrechnungsmodell.

Zwei Projektbeispiele

Zwei Projektbeispiele aus der Beratungspraxis von Arthur D. Little geben einen Überblick über die mögliche Größenordnung der Einsparungen:

Für die Implementierung einer Schnittstelle ergeben sich im konkreten Fall eines großen deutschen Energieversorgers Einsparungen zwischen 1000 Euro (reiner Datenaustausch mit niedriger Komplexität) und 14.000 Euro (Online-Schnittstelle mit hoher Komplexität). Gewichtet mit der Anzahl der Schnittstellen pro Schnittstellenart resultiert daraus eine durchschnittliche Einsparung von 6000 Euro. Diese Größenordnung wurde im Fall eines führenden europäischen Transportdienstleisters bestätigt.

Bei der Betriebsführung einer Schnittstelle lag die Bandbreite im Fall des Energieversorgers zwischen 500 Euro pro Jahr (reiner Datenaustausch) und 15.000 Euro (Online-Schnittstelle mit täglicher Nutzung). Gewichtet ergab sich eine durchschnittliche Einsparung pro Schnittstelle von 6000 Euro pro Jahr. Aufgrund eines höheren Anteils an manuellen Tätigkeiten und Medienbrüchen aufgrund eines geringeren Automatisierungsgrades beim Transportdienstleister belief sich dort die entsprechende Einsparung auf 14.000 Euro pro Jahr und Schnittstelle.