Wann sich eine EAI-Lösung rechnet

11.10.2002
Von Matthias Lehr

Eine Neuimplementierung lohnt sich deshalb in der Regel nur, wenn Schnittstellen hinsichtlich Betrieb und Wartung sehr teuer sind beziehungsweise wenn das Risiko gering ist. Arthur D. Little hat die Erfahrung gemacht, dass die Neuimplementierung bereits bestehender Schnittstellen einen Zusatznutzen darstellt, dieser aber aufgrund des Risikos nicht als Hauptnutzen einer EAI-Einführung herangezogen werden sollte. Die Wirtschaftlichkeit eines EAI-Tools sollte daher nicht auf der Grundlage existierender, sondern nur auf Basis zukünftig geplanter Schnittstellen beurteilt werden. Zur Aufwandsabschätzung muss außerdem eine Ramp-up-Phase berücksichtigt werden, denn auch mit Hilfe eines EAI-Tools erfordert die Implementierung einer Schnittstelle Zeit und Ressourcen.

Die Kosten einer Schnittstelle werden maßgeblich von zwei Faktoren bestimmt: Art der Schnittstelle und Häufigkeit der Datenübertragung. Für die Analyse hat es sich bewährt, drei Arten von Schnittstellen zu unterscheiden:

die Online-Schnittstelle (auf der so genannten Anwendungsebene des Integrationsmodells einschließlich Datentransformation),

die Offline-Schnittstelle (Datenaustausch einschließlich Datentransformation im Batch-Verfahren) und

die reine Daten-Schnittstelle ohne Datentransformation.

Die daraus abgeleitete Komplexität hat unmittelbaren Einfluss auf die für Implementierung, Betrieb und Wartung anfallenden Kosten.