Wann sich eine EAI-Lösung rechnet

11.10.2002
Von Matthias Lehr

In einen Business Case dürfen nur belastbare Annahmen einfließen, also Werte, die sich mit einer hinreichenden Sicherheit ermitteln und prognostizieren lassen. Diese Vorbedingung erfüllen IT-Kosten, das heißt Aufwände für Implementierung, Betriebsführung und Wartung von Anwendungen und Schnittstellen. Indirekte Kosteneinsparungen durch Prozessoptimierung und -automatisierung, die sich durch die Einführung einer EAI-Lösung ebenfalls ergeben können, werden zwar immer wieder als Argument für EAI angebracht. Die Prozesskosten zu prognostizieren und beziffern gleicht jedoch in der Regel so sehr einem Blick in die Glaskugel, dass sie für die Argumentation pro oder contra einer EAI-Lösung höchstens ergänzend herangezogen werden können.

Business Case als Grundlage

Voraussetzung für die Erstellung einer aussagekräftigen Wirtschaftlichkeitsrechnung ist ein unternehmensweiter IT-Bebauungsplan, mit dessen Hilfe unter anderem die Anwendungs- und Schnittstellen-Landschaft optimiert wird. Der genaue Überblick über die geplante Entwicklung der Schnittstellen bildet die Grundlage, um den Business Case EAI zu erstellen. In diesem werden die Einsparpotenziale, die sich durch den Einsatz eines EAI-Tools im Vergleich zu herkömmlichen Techniken ergeben, dem Mehraufwand gegenübergestellt, die das EAI-Tool verursacht.

Treiber der Einsparungspotenziale ist die Anzahl der Schnittstellen. Im Vergleich zur Implementierung von herkömmlichen Punkt-zu-Punkt-Schnittstellen sind die mit einem EAI-Tool eingeführten Schnittstellen deutlich günstiger. Dies ergibt sich aus dem geringeren Aufwand für Implementierung, Wartung und Betriebsführung.

Geplante und bestehende Schnittstellen müssen dabei differenziert betrachtet werden. Im Allgemeinen lohnt sich die Implementierung von geplanten Schnittstellen anhand eines EAI-Tools. Ist eine Schnittstelle bereits implementiert und in Betrieb, müssen die über das EAI-Tool möglichen Einsparungen mit dem bereits geleisteten Implementierungsaufwand plus der Arbeit inklusive Risiko einer Neuimplementierung verglichen werden.

Nur neue Schnittstellen zählen