Studie

Unternehmen unterschätzen Transformationsprojekte

18.08.2023
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Was sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren in der Transformation?

Transformationsprozesse stehen und fallen mit dem Wissen über Daten und Prozesse. Als wichtigste Erfolgsfaktoren nannten die Befragten die Transparenz über alle Daten (37 Prozent), tiefes Know-how der eigenen Prozesse (35 Prozent) sowie das Wissen und die Dokumentation zu den bisher eingesetzten Systemen (33 Prozent).

Über die eigenen Daten und Prozesse bescheidwissen - damit steht und fällt ein Transformationsvorhaben.
Über die eigenen Daten und Prozesse bescheidwissen - damit steht und fällt ein Transformationsvorhaben.
Foto: NTT Data / Natuvion

Gefragt nach den wichtigsten Resultaten ihrer Transformationsprojekte, gaben 38 Prozent der Unternehmen gesteigerte Effizienz an. 28 Prozent bezeichneten Kosteinsparungen als größten Erfolg, vor mehr Transparenz (20 Prozent). Eine bessere Innovationsfähigkeit war dagegen lediglich für 14 Prozent der Befragten ein bedeutender Pluspunkt im Zuge ihres Transformationsprojektes.

Mehr Effizienz und weniger Kosten - das sind die maßgeblichen Erfolge in Transformationsprojekten.
Mehr Effizienz und weniger Kosten - das sind die maßgeblichen Erfolge in Transformationsprojekten.
Foto: NTT Data / Natuvion

Außerdem wollen die Unternehmen agiler und schneller werden. Rund ein Drittel der Befragten gab zu Protokoll, dass unternehmensrelevante Veränderungen in den künftigen Systemen innerhalb von ein bis drei Monaten umsetzbar sein müssten. Ein weiteres Drittel will derartige Veränderungen spätestens nach drei bis sechs Monaten umgesetzt sehen. Diese Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung schnell anpassbarer IT-Systeme zur Umsetzung von Reaktionsschnelligkeit in einem Umfeld sich ständig verändernder Unternehmensanforderungen, lautet das Fazit der Studienautoren.

Bedenklich an dieser Stelle: Über alle Regionen hinweg gaben nur 63 Prozent der Befragten an, ihre Ziele vollständig erreicht zu haben. Für 36 Prozent wurde das Ziel zumindest teilweise erfüllt, während lediglich jede/r Hundertste beklagte, das Ziel gar nicht erreicht zu haben. Regional gibt es allerdings deutliche Unterschiede: In den USA erklärten 82 Prozent der Unternehmen ihr Ziel vollständig erreicht zu haben. In der DACH-Region waren es mit 55 Prozent nur etwas mehr als die Hälfte.

Fazit: Nach der Transformation ist vor der Transformation

Die Erfahrungen, die die Befragten mit ihrer Transformation gemacht haben, können dabei helfen, die richtigen Schlüsse für weitere vergleichbare Projekte zu ziehen. Auf die Frage, was sie bei der nächsten Transformation besser beziehungsweise anders machen würden, gab die Mehrheit der Befragten zu Protokoll, dass sie mehr Ressourcen (46 Prozent) und mehr Zeit (38 Prozent) für das Vorhaben einplanen würden. Jeweils ein Drittel erklärte, dass es sinnvoll wäre, sich früher mit der Thematik zu beschäftigen und auch wichtige Entscheider schon zu einem früheren Zeitpunkt einzubinden.

Aus Erfahrung wird man klug - beim nächsten Projekt würden die Verantwortlichen mehr Ressourcen und Zeit einplanen.
Aus Erfahrung wird man klug - beim nächsten Projekt würden die Verantwortlichen mehr Ressourcen und Zeit einplanen.
Foto: NTT Data / Natuvion