Studie: Programmier-Tools verbergen ihre Technik

08.08.2002
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

 

 

 

Eine Sonderstellung nimmt Macromedia ein. Dessen Tools sind in der GUI- und Web-Entwicklung zu Hause. Die geteste Suite Dreamweaver MX ist daher nicht wie die übrigen IDEs für die Entwicklung komplexer Backend-Anwendungen konzipiert und auch nicht für größere Projektteams geeignet, da unter anderem Features für die Versionskontrolle fehlen. Andererseits kann der Entwickler neben Websites auch Internet-Anwendungen entwerfen, erstellen und verwalten, erhält visuelle Layoutwerkzeuge (allerdings keinen GUI-Wizard) sowie umfassende Unterstützung bei der Codebearbeitung. 

Eine Erfolgsstory sieht Butler für Microsofts IDE Visual Studio .NET voraus. Die hier näher betrachtete „Enterprise Architect Edition“ richtet sich an professionelle Entwickler. In ihren Kernfunktionen übertraf die IDE „problemlos“ sowohl ihre Konkurrenten aus dem Java-Lager als auch andere Entwicklungsumgebungen. So erlaubt sie als einzige die Arbeit mit diversen Programmiersprachen und kann anders als Java-IDEs bereits mit nativem Support für Web-Services aufwarten.

Zu den starken Features zählen laut Untersuchung solche zur Steigerung der Produktivität (dynamische Hilfefunktionen, Codevervollständigung, Syntax-Highlighting) sowie die Testumgebung „Application Test Center“. Letztere erlaubt eine umfassende Überprüfung (Skalierbarkeit, Performance, Funktion) von Anwendungskomponenten vor ihrem Einsatz. Andererseits existieren Beschränkungen. So ist die Suite nur für die Windows-Plattform konzipiert und bietet beispielsweise keine Möglichkeiten für ein Refactoring (Neugestaltung von Paket- und Klassenstrukturen). Ferner ist die Modellierung mit Hilfe des beigelegten Tools „Visio“ limitiert, da nur wenige UML-Standarddiagramme angeboten werden und ein Round-trip-Engineering zwischen Code und Modell nicht möglich ist. Allerdings besteht dank der Schnittstelle zum Modellierungswerkzeug „Rational XDE“ Abhilfe.