Studie: Programmier-Tools verbergen ihre Technik

08.08.2002
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Entwicklungsumgebungen müssen künftig alle dargestellten Aufgaben im Projekt unterstützen

Compuware will mit Optimal J einen einfacheren Einstieg in die J2EE-Programmierung erlauben. Das Produkt setzt auf die Modellierung mit UML sowie automatisierte Generierung von lauffähigem Code mit Hilfe von Patterns und vordefinierten Regeln ohne zusätzlichen Programmieraufwand. Allerdings ist die Open-Source-IDE „Netbeans“ integriert, da es ganz ohne Tuning und Feinabstimmung des Codes dann doch nicht geht. Compuware könnte laut Butler mit seinem modernen, aber für viele Entwickler gewöhnungsbedürftigen Ansatz ins Hintertreffen geraten, da mittlerweile auch die „traditionellen“ Anbieter im Java-Lager wie Borland und Oracle ihre IDEs um Funktionen für die automatische Codegenerierung aufrüsten. Zudem sind sowohl die Möglichkeiten für Tests als auch der UML-Support von Optimal J derzeit noch begrenzt.

IBM setzt auf Partnerschaften

IBM machte im November 2001 auf sich aufmerksam, als der Hersteller nach jahrelanger Forschung und 40 Millionen Dollar Investitionen das Framework Eclipse vorstellte und es der Open-Source-Gemeinde überließ. Eclipse soll bisher disparate Tools für die Java-Entwicklung verknüpfen und bietet eine Reihe von einfachen IDE-Tools sowie eine proprietäre Benutzeroberfläche. Als „Websphere Studio Workbench“ ist es zudem Teil des IBM-Portfolios und stellt mittlerweile die Basis seiner Java-Entwicklungswerkzeuge wie der Werkzeugsammlung Websphere Studio.

Letztere erfüllt laut Studie die grundlegenden Aufgaben einer IDE, ist gut zu konfigurieren und bietet eine exzellente Testumgebung, jedoch schwache Pattern-Unterstützung. Zudem nutzt es nicht die im hauseigenen Application Server „Websphere“ enthaltenen Integrationstechniken. Die Suite bietet im Vergleich zur Borland-Werkzeugsammlung zwar weniger Funktionen „out of the box“, lässt sich aber über mindestens 30 geplante Plugins durch Tools anderer Hersteller vervollständigen, deren Produkte dann jedoch mit Zusatzkosten zu Buche schlagen. Unter ihnen findet sich auch Borlands Jbuilder. Butler erwartet, dass IBM das Websphere Studio in erster Linie an Websphere-Kunden verkaufen kann und daher von Eclipse nicht in darüber hinausgehendem Maße profitieren wird.

Vom Modell zur Anwendung