VMware, OpenStack oder Eucalyptus

Plattformen für die Private Cloud

18.09.2012
Von 


René Büst ist Research Director in Gartners Managed Business and Technology Services Team mit Hauptfokus auf Infrastructure Services & Digital Operations. Er analysiert Entwicklungen im Bereich Cloud Computing (Anbieter von Managed Cloud-Services und Public Cloud sowie Cloud-Strategien wie IaaS, PaaS und Multicloud), digitale Infrastrukturen und Managed Services sowie den Einfluss der digitalen Transformation auf die IT. Seit Mitte der 90er Jahre konzentriert sich Herr Büst auf den strategischen Einsatz der IT in Unternehmen und setzt sich mit deren Einfluss auf unsere Gesellschaft sowie disruptiven Technologien auseinander.

Red Hat CloudForms & OpenShift Origin

Red Hat CloudForms

Schematische Darstellung, die den Umfang von Red Hat CloudForms erkennen lässt.
Schematische Darstellung, die den Umfang von Red Hat CloudForms erkennen lässt.
Foto: René Büst

Red Hat bietet mit CloudForms eine Infrastructure-as-a-Service-Lösung zum Aufbau und Verwalten von Private und Hybrid Clouds. Als Basis der Infrastruktur-Lösung dient Deltacloud. Das Open-Source-System abstrahiert die zugrundeliegende Umgebung und stellt die Kompatibilität zwischen mehreren unterschiedlichen Cloud-Umgebungen sicher. Damit ermöglicht Red Hat seinen Kunden, Anwendungen zwischen verschiedenen Cloud-Angeboten, Virtualisierungstechniken oder physikalischen Systemen zu verteilen, zu verschieben und zu verwalten. CloudForms beinhaltet zudem ein umfangreiches Lebenszyklus-Management für Anwendungen.

Darüber hinaus kann die JBoss Enterprise Middleware in CloudForms integriert werden, um damit die Bereitstellung von Anwendungen und Services zu optimieren. So lässt sich etwa die Self-Service- Bereitstellung über ein eigenes Portal einrichten. In Kombination mit dem JBoss Operations Framework verspricht Red Hat zudem eine einfache Migration der JBoss-Middleware und -Anwendungen in eine Cloud-Umgebung.

Red Hat OpenShift Origin

 OpenShift ist das PaaS Angebot von Red Hat, das sowohl als Public wie auch Private Cloud Lösung genutzt werden kann.
OpenShift ist das PaaS Angebot von Red Hat, das sowohl als Public wie auch Private Cloud Lösung genutzt werden kann.
Foto: René Büst

Red Hats Cloud Computing Strategie hat sich in den vergangen Jahren stetig weiterentwickelt. Aus der klassischen Virtualisierung auf Basis von KVM folgten mit Red Hat MRG Messaging-, Realtime- und Grid-Technologien für Unternehmen. Nachdem mit CloudForms der erste vollständige IaaS-Stack für Private Cloud Umgebungen erschien, hatte Red Hat alle notwendigen Komponenten beisammen, um ein Platform-as-a-Service (PaaS)-Angebot zu veröffentlichen. Red Hat OpenShift kam im Mai 2011 auf den Markt. Der Public-Cloud-Service richtet sich an Unternehmen.

Zudem hat Red Hat erkannt, dass nur ein mehrsprachiger PaaS auf dem Markt erfolgreich sein kann. Auf Basis der eigenen JBoss-Infrastruktur unterstützt OpenShift die Java EE Plattform. OpenShift wird als Public Cloud Service in zwei Varianten angeboten: Express und Flex. OpenShift Express ist ein kostenloses Angebot, dass sich an Entwickler richtet und keine graphische Oberfläche mitbringt. Neben Sprachen wie Java und Perl werden auch PHP, Python und Ruby unterstützt.

OpenShift Flex wird auf der Infrastruktur der Amazon Web Services (Amazon EC2) betrieben. Für die Nutzung sind daher die AWS Anmeldedaten notwendig. Neben dem JBoss Application Server werden auch der Apache Web Server, Apache Tomcat, MySQL, PHP, Zend Framework, Java, Memcached, Membase, Infinispan, MRG Messaging und MongoDB unterstützt.

Erst kürzlich hat Red Hat mit OpenShift Origin sein OpenShift- PaaS Angebot unter die Apache v2 License gestellt. Darin sind alle Komponenten von OpenShift enthalten. Der Quellcode des Projekts steht auf GitHub zum Download bereit und ermöglicht so den Aufbau einer eigenen privaten PaaS-Umgebung auf Basis von Red Hat OpenShift im eigenen Rechenzentrum.