CeBIT 2010

Neue Netbooks - zwischen App-Store und iPad

03.03.2010
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Acer plant Apps für Netbooks

Die bis dato bei fast allen Netbook-Herstellern gesetzte Kombination aus Intel-Plattform und Windows-Betriebssystem bröckelt. Asus und MSI präsentieren AMD-Modelle, und Acer (Halle 15, Stand F20) stellt mit dem "Aspire one D250" ein Netbook mit dem Betriebssystem Android vor. Anwender können beim Booten des Rechners wählen, ob sie Windows XP oder das aus dem Smartphone-Bereich bekannte Android-System starten wollen. Zwölf Sekunden braucht der Rechner laut Hersteller mit Android zum Hochfahren, eine Sekunde zum Abschalten. Mit der kurzen Boot-Zeit sollen Anwender unterwegs schnell Informationen im Internet oder E-Mails abrufen können. Acer bietet das D250 im 10,1-Zoll-Format mit dem älteren N270-Chip von Intel, bis zu 2 GB Arbeitsspeicher und einer 160 beziehungsweise 250 GB großen Festplatte ab 279 Euro an.

Mit dem "Aspire One 532" zeigt Acer darüber hinaus ein Netbook mit Intels neuer Pinetrail-Plattform und dem Atom-Chip N450, das eine Akkulaufzeit von bis zu zehn Stunden bieten soll. Der Rechner mit 10,1-Zoll-Display lässt sich mit bis zu 2 GB RAM bestücken und bringt eine Festplatte mit 160 oder 250 GB sowie die Starter-Edition von Windows 7 mit. Darüber hinaus offeriert Acer seinen Kunden mit dem Aspire One 532 verschiedene Ausstattungsvariationen: Beispielsweise lässt sich der Rechner mit einem UMTS-Modul und einem High-Definition-Display (HD) oder einer matten LCD-Anzeige ordern. Die Preise für das in Nachtblau, Rubinrot oder Seemuschelweiß verfügbare Netbook beginnen bei 299 Euro.

Acers Pläne für mehr Artenvielfalt rund um die Bonsai-Rechner reichen noch ein ganzes Stück weiter. Konkret in Arbeit ist bereits eine Variante "Aspire One 532G" mit Ion-Grafikplattform von Nvidia. Mit Hilfe der Optimus"-Technik von Nvidia schaltet der Rechner automatisch je nach Anwendung zwischen dem leistungsstarken Ion-Chip, der eine hochauflösende Bilddarstellung erlaubt, und dem stromsparenden integrierten Grafikchip hin und her. Der Rechner, der unter Windows 7 Home Premium läuft, soll ab Mitte April für einen Preis ab 379 Euro zu haben sein.

Acer stattet sein neues "Aspire one 752" mit einem stromsparenden Celeron-Chip vin Intel und einem 11,6 Zoll großen Display aus.
Acer stattet sein neues "Aspire one 752" mit einem stromsparenden Celeron-Chip vin Intel und einem 11,6 Zoll großen Display aus.
Foto: Acer

Auf der CeBIT hat Acer zudem mit dem "Aspire one 752" ein Netbook mit 11,6-Zoll-Display vorgestellt. Der Rechner arbeitet mit einem Celeron-ULV-Prozessor von Intel, maximal 4 GB Arbeitsspeicher, eine bis zu 320 GB große Festplatte und bietet eine HD-Darstellung im 16:9 Bildformat mit einer maximalen Auflösung 1366 mal 768 Pixel. Über eine HDMI-Schnittstelle lassen sich externe Displays und TV-Geräte ansteuern. Die 752er-Modelle sind laut Hersteller ab Mitte März zu einem Preis von 399 Euro zu haben.

Außerdem zeigt der Hersteller auf der CeBIT eine Grafik-Docking-Station für das bereits bekannte Netbook "Ferrari One 200". Die "DynaVivid Grafik Dock", die über den XGP-Anschluss mit dem Rechner verbunden wird, bietet den Anwendern zusätzliche Schnittstellen wie sechs USB-Ports sowie je einen VGA- und HDMI-Anschluss. Eine integrierte Grafikkarte soll die Wiedergabe von HD-Inhalten mit hohen Auflösungen erlauben. Allerdings hat der Grafikspaß seinen Preis: 249 Euro soll die Grafik Dock kosten.

Darüber hinaus planen die Taiwaner bereits mit dem kommenden Google-Betriebssystem Chrome OS. Von den zwölf bis 15 Millionen Netbooks, die Acer in diesem Jahr verkaufen will, sollen nach den Worten von Firmenpräsident Jim Wong rund eine Million mit dem Google-System arbeiten. Mitte des Jahres will der Hersteller außerdem einen App-Store im Internet eröffnen, von dem Anwender Netbook-Applikationen zunächst für Android und Windows, später auch für Chrome OS herunterladen können.