IPv6: Migrationsdruck nimmt langsam zu

23.01.2002
Von Martin Seiler

Typische Fehlerquellen, die eine Migration in Sachen IPv6 erschweren, sind hierbei unter anderem Variabelfelder, für die nicht genügend Speicherplatz reserviert wurde, so dass die neuen, 128 Bit langen IPv6-Adressen (IPv4 nur 32 Bit) nicht verwendet werden können. Ferner existieren etliche der unter IPv4 üblichen Funktionsaufrufe in der nächsten Generation nicht mehr. Experten empfehlen Programmieren deshalb, bereits heute bei der Softwareentwicklung nur Routinen zu verwenden, die in beiden Protokollwelten verstanden werden. Außerdem sollten die Entwickler darauf achten, dass die Benutzeroberflächen, in denen etwa IP-Adressen einzutragen sind, auch für die längeren Adressfelder geeignet sind. Eine weitere Kompatibilitätsfalle verbirgt sich hinter der gängigen Praxis, numerische, absolute IP-Adressen (Hardcoding) anstelle von Host-Namen zu verwenden. Der Vorteil bei der Verwendung von Namen besteht beim späteren Protokollwechsel darin, dass

lediglich die Namensauflösung in IP-Adressen an den DNS-Servern zu ändern ist, während die Applikationen unberührt bleiben. Hersteller-Tools helfen dem Anwender bei der Suche nach solchen Fallstricken und ersparen ihm so die manuelle Suche. Eine Beispiel für ein solches Werkzeug ist etwa das Utility "Ceckv4.exe", das auf den Internet-Seiten von Microsoft zu finden ist.