Cloud-Management und -Integration

IBM will Enabler für die Hybrid Cloud sein

28.06.2017
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Cloud-native Apps - die Königsdisziplin

Die Königsdisziplin im Cloud-Transformationsprozess liegt indes auch für IBM in der Entwicklung von "Cloud-native"-Anwendungen. Vor allem in Verbindung mit DevOps-Konzepten sollen Unternehmen damit ihre Softwareproduktionsprozesse entscheidend beschleunigen und schneller auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren können. Youngblood spricht von Release- und Innovationszyklen, die sich nicht mehr in Tagen, sondern in Minuten bemessen ließen. IBM stelle Kunden dazu moderne Tools wie etwa "UrbanCode" oder "DevOps Toolchain" zur Verfügung.

Mit Cloud-native-Applikationen sollen Unternehmen flexibler und schneller auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren können.
Mit Cloud-native-Applikationen sollen Unternehmen flexibler und schneller auf sich ändernde Marktanforderungen reagieren können.
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Vor der Entscheidung für einzelne Softwaredienste komme es in der Praxis darauf an, das passende Delivery-Modell zu wählen, so der Manager. IBM unterscheidet dabei grob die Modelle Public, Dedicated, Local und Managed. Public bedeutet nach IBM-Lesart, dass Kunden Shared-Public-Services nutzen, die von IBM verwaltet und in einem Data Center des Providers vorgehalten werden. Hier positioniert der Konzern auf der Infrastrukturebene seine Softlayer-Dienste und auf der PaaS-Ebene seine Bluemix-Services. Unter Dedicated will IBM "Single Tenant Cloud-Services" verstanden wissen, die ebenfalls im Provider-RZ gehosted werden.

Die Variante "Local" fällt schon in den Bereich "On-Premises Cloud". Gemeint sind Private-Cloud-Services, die optional von IBM verwaltet, aber im Kundenrechenzentrum vorgehalten werden. Noch einen Schritt weiter geht das Betriebsmodell "Self Managed", in dem Kunden sämtliche Private-Cloud-Services selbständig managen und im eigenen RZ betreiben. Für alle Betriebsarten außer Public Cloud empfiehlt IBM seine "PureApplication"-Anwendungsplattform samt umfangreicher Services. Damit soll sich die Implementierung auch großer Anwendungsumgebungen vereinfachen und automatisieren lassen.

Der Business Case für die Hybrid Cloud

Wie Hybrid-Cloud-Szenarien zu greifbaren Business-Vorteilen führen können, belegten zahlreiche Kundenbeispiele, erläuterte Youngblood. So sei es beispielsweise dem Rückversicherer Swiss Re gelungen, mit Automation-Services die Bereitstellungszeit von IT-Ressourcen um 99 Prozent zu verringern. Der Investment-Konzern Fidelity habe die Release-Zeiten für neue Anwendungen von Tagen auf Minuten verkürzt und dabei jährliche Einsparungen von 2,3 Millionen Dollar erzielt.