Goldene Zeiten für Troubleshooter

21.01.2004
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Die Beschäftigungsalternative für gestandene Führungskräfte

Krisen sind gute Zeiten für Interims-Manager. Ob Umsatzeinbrüche, Restrukturierungen oder drohende Insolvenzen - in solchen Fällen holen sich vor allem mittelständische Unternehmen externe Hilfe ins Haus. Hierzulande bieten zwischen 7000 und 10 000 Interims-Manager ihre Dienste an, schätzt der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU), der diesem Marktsegment Wachstum voraussagt. Bis Ende dieses Jahres soll durch Management auf Zeit ein Umsatzvolumen von etwa 100 Millionen Euro erwirtschaftet werden, was etwa einem Prozent des gesamten Beratermarktes entsprechen würde. "Interims-Manager werden nicht nur auf der obersten Führungsebene als Sanierer eingesetzt, sondern übernehmen auch Verantwortung auf der zweiten Ebene wie für die IT oder die Finanzen", hat BDU-Vizepräsident Joachim Staude beobachtet.

In der Regel bleiben sie zwischen drei und neun Monaten im Unternehmen und kosten auf den ersten Blick doppelt so viel wie ein fest angestellter Manager in derselben Position. Laut Staude hängen die Honorare mit den hohen Anforderungen und dem schwierigen Umfeld zusammen. Zudem werden die Interims-Manager nur für ihre Anwesenheit bezahlt und haben keinen Urlaubsanspruch.

Vermittelt werden externe Führungskräfte zum einen durch spezialisierte Personalberatungen, die über einen Kontaktpool verfügen. Zum anderen gibt es immer mehr selbständige Interims-Manager. "Für viele Führungskräfte, die ihren Job im Zuge einer Restrukturierung verloren haben, ist das eine dauerhafte Beschäftigungsalternative, zumal Firma und Interims-Managern gern einen Spitzen- oder konkreten Projektbedarf abdecken, ohne gleich eine feste Stelle zu schaffen", so Staude.