Bei Ixos werde die Gehaltssumme aber nicht nach dem Gießkannenprinzip gleichmäßig an alle Beschäftigten verteilt. Das Softwarehaus bildet Vergleichsgruppen, und innerhalb dieser kann beispielsweise ein Entwickler unter Umständen zehn Prozent erhalten und ein zweiter leer ausgehen, versichert Dohr. Tielman von Origin will sich auf keine Zahl festlegen lassen. Vorstand und Regionalchefs müssten sich je nach Marktgegebenheiten und der Situation des Unternehmens im lokalen Markt einigen. Wichtig sei ihm, dass die Mitarbeiter die Entscheidungen der Geschäftsführung verständen und akzeptierten.
Die Teilnehmer an der Runde gehen davon aus, dass sich der IT-Arbeitsmarkt langfristig erholen wird. Man müsse daher auf Dauer bereits jetzt in der Personalarbeit den Grundstein für morgen legen. Bezüglich Vergütung sieht das bei Ixos so aus, dass für High Performer zum Teil zweistellige Einkommenssteigerungen vorgesehen sind. Man möchte keineswegs die Guten mit Nullrunden vergraulen und unter Umständen riskieren, diese Leute zu verlieren, sobald es wirtschaftlich aufwärts geht.
Die Teilnehmer der Runde weigern sich aber, die Motivation der Mitarbeiter nur am Einkommen festzumachen. Sie weisen immer wieder auf die sehr wichtige Aufgabe des Managements hin, die Beschäftigten in diesen schwierigen Zeiten zu führen. „Wir reden im Vorstand nicht viel über Gehälter“, versichert Tielman. Von Bedeutung sei vielmehr, sich mit Strategien auseinander zu setzen, den Mitarbeitern die Situation glaubwürdig zu erklären und zu sagen, wie es weitergeht.
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In zahlreichen Versammlungen versuche man, alle Beschäftigten des Konzerns zu erreichen. „Wir legen auch die Folien vom Vorjahr auf und erklären, warum wir bestimmte Ziele erreicht und andere verfehlt haben.“ Man müsse die Beschäftigten durch eine gute Arbeit im Management überzeugen. Es sei wichtiger zu erläutern, wie man im nächsten Jahr ein Wachstum erzielen wolle, als über eine zusätzliche Gehaltserhöhung von einem Prozent zu debattieren. Auch Dohr hat eine interessante Erfahrung gemacht: „Die Mitarbeiter akzeptieren noch am ehesten die Entscheidungen des Vorstands, wenn das mittlere Management dies auch tut.“