Gehaltsstrategien in schwierigen Zeiten

17.12.2002
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.

Pensionspläne kommen in Mode

Es hat sich einiges verändert seit den fetten New-Economy-Jahren, beobachtet Ixos-Mann Dohr. Nicht nur, dass die Gehälter stärker in Relation zur wirtschaftlichen Entwicklung des Unternehmens gesetzt werden. Vor allem bei Mitarbeitern und Bewerbern fällt ihm ein starkes Sicherheitsdenken auf. Kandidaten interessierten sich weniger für die Kursentwicklung an der Börse und einen schnellen Aufstieg als für die Solidität des Arbeitgebers. Sein Unternehmen hat einen Pensionsplan aufgelegt.

Edgar Kirchmann vum Personalunternehmen SUP: Aktienoptionen sind kein Thema mehr.

„Vor drei Jahen hätte ich es als abwegig angesehen, solch ein Instrument der Alterssicherung in Hightech-Unternehmen einzuführen“, so der Münchner Manager. Von 500 Mitarbeitern bei Ixos in Deutschland nähmen nur sieben nicht an diesem Programm teil. Ähnliche Erfahrungen machte die MIS AG: „Bewerber, selbst junge, wollen sich an keinem Hype mehr beteiligen“, so Personaler Westphal. Was sie interessiert, sei „ein Umfeld, das stabil ist und berechenbar“.

Das holländische Unternehmen Atos Origin, mit 30000 Mitarbeitern, eines der größten europäischen Softwarehäuser, hat sich für eine pragmatische Lösung entschieden. Mitarbeiter erhalten zum Jahresgehalt drei bis vier Prozent dazu, die sie in einen Fonds ihrer Wahl einzahlen können, wie Jans Tielman, Vorstandsmitglied und unter anderem zuständig für den deutschen Markt, versichert. Allgemein seien moderate Gehaltssteigerungen von im Durchschnitt drei bis fünf Prozent zu erwarten, so die Roundtable-Teilnehmer. Die Personaler der Branche tauschten sich gelegentlich aus und hätten sich, vorausgesetzt, ihr Arbeitgeber könne es sich leisten, auf vier Prozent geeinigt.