Seit der Freigabe der Version 1.0 vor gut drei Jahren durch die IBM-Tochter OTI hat sich das Eclipse-Projekt stetig weiterentwickelt, ist aber auch immer komplexer geworden. Grund hierfür ist die große Flexibilität und Offenheit, mit der sich für die diese quelloffene Plattform Entwicklung Entwicklungswerkzeuge erstellen und einbinden lassen.
Anders als traditionelle integrierte Entwicklungsumgebungen (INtegrated Development Environment= IDEs), die eher monolithisch konzipiert sind, besitzt Eclipse einen relativ kleinen Kern, der sich mit Hilfe von Plugins beliebig erweiterbar ist. Immer mehr Entwickler, Hersteller und Dienstleister nutzen heute diese Möglichkeit, um individuelle Arbeitsumgebungen aufzubauen oder eigene Funktionen und Tools in den Markt zu bringen. Dabei kommt ihnen entgegen, dass Eclipse und Plugins sich aufgrund der Lizenzierung auf der Basis einer Common Public License kostenlos für die kommerzielle und private Nutzung verwenden lassen.
Zwar ist Eclipse grundsätzlich programmiersprachenunabhängig und unterstützt Werkzeuge, die beispielsweise mit Java, HTML, C, C++, Cobol, Java Serverpages, PHP, Enterprise Javabeans, XML oder Grafikformaten wie GIF arbeiten. Doch ist das Projekt vor allem dank seiner ebenfalls aus Plugins bestehenden Programmierumgebung "Java Development Tools" (JDT) populär geworden. Diese stellt eine komplette IDE dar, die sich laut Eclipse mit kommerziellen Produkten messen lassen kann und in Version 3.0 die Standard Edition des Java 2 SDK in Version 1.4 verwendet. Sie wird zusammen mit allen übrigen Bestandteilen als "Eclipse SDK" ausgeliefert und verfügt über Features wie exploratives Programmieren durch inkrementelle Übersetzung, Refactoring, präzise Symbolsuche, intelligente Codierungshilfen, strukturiertes Vergleichen von Code oder das Debugging mit dynamischem Nachladen von geänderten Klassen.