Beispiele für die verbesserte Benutzerführung sind die lang ersehnte Funktion, Quelltextabschnitte wie in einem klassischen Falten-Editor auf- und zuklappen zu können, sowie weitere Optionen bei semantischen Syntax-Hervorhebungen, zu denen etwa das Einfärben statischer Klassenvariablen im Java-Editor gehört. Mit neuen "Quick Fixes" löst der Code-Assistent zudem laut Konsortium noch mehr Probleme und generiert etwa Getter- und Setter-Methoden für den Benutzer auf Knopfdruck. Musste dieser bislang komplexe Arbeitsschritte in der Workbench nachvollziehen, kann er sich fortan durch "Cheat Sheets" helfen lassen, die ihn mit Informationen durch den Workflow leiten.
Speziell zur Steigerung der Benutzerproduktivität ist es jetzt möglich, lang dauernde Operationen wie "Builds" und "Suchen" auch asynchron im Hintergrund auszuführen, um die Wartezeiten für den Benutzer zu verkürzen. Ebenso soll die Suche nach neuen oder überarbeiteten Features über den Eclipse-Client, die bisher ein Weiterarbeiten verhinderte, asynchron oder geplant erfolgen können. Außerdem kann Eclipse jetzt im laufenden Betrieb den Workspace wechseln, in dem die Entwicklungsumgebung sämtliche Arbeitsdaten verwaltet. (Ein Überblick zu den neuen Features findet sich hier).
Doch Version 3.0 soll mehr sein als nur ein Update und neben dem Einsatz als Entwicklungsumgebung und "Ökosystem" für Werkzeuge auch neue Anwendungsgebiete erschließen. So zeigte sich schon früher beim Einsatz dass das Komponentenmodell von Eclipse, die GUI-Elemente (Widgets, das Hilfesystem oder der Update-Manager nicht nur für IDEs nützlich sind. Vielmehr lassen sich diese als ein Framework einsetzen, um im Vergleich zu HTML-Programmen funktionsreichere Java-basierende Desktop-Anwendungen modular über Plugins aufzubauen und zu verwalten. Eclipse stellt demnach die Laufzeitumgebung dar, während Entwickler sich auf das Erstellen neuer Anwendungslogik konzentrieren können.
Eclipse dient als Basis für den Rich Client
Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.