Eclipse dient als Basis für den Rich Client

24.06.2004
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Sascha Alexander ist seit vielen Jahren als Redakteur, Fachautor, Pressesprecher und Experte für Content-Strategien im Markt für Business Intelligence, Big Data und Advanced Analytics tätig. Stationen waren unter anderem das Marktforschungs- und Beratungshaus BARC, die "Computerwoche" sowie das von ihm gegründete Portal und Magazin für Finanzvorstände CFOWORLD. Seine Themenschwerpunkte sind: Business Intelligence, Data Warehousing, Datenmanagement, Big Data, Advanced Analytics und BI Organisation.

Für den Endanwender wird derweil die große Vielfalt und Flexiblität von Eclipse zur Last - vor allem wenn die Arbeitsumgebungen beziehungsweise Produkte wachsen. So ist man bei der Suche nach geeigneten Plugins weitgehend auf die Hilfe einschlägiger Sites wie http://eclipse-plugins.2y.net, Newsgroups, Literatur oder die Selbstdarstellungen der Plugin-Provider angewiesen. Zwar gibt es ein klares Programmiermodell für Plugins, eine offizielle Zertifizierung existiert hingegen nicht.

Benötigt der Anwender über diese Ressourcen hinaus aber Support oder verliert den Überblick bei den Lizenzen, so muss er sich mit einzelnen Plugin-Providern auseinander setzen - ein Argument, das gern von traditionellen IDE-Anbietern gegen Eclipse und Open Source ins Feld geführt wird. Auf der ersten deutschen Eclipse-Konferenz, die dieser Tage in Heidelberg stattfand, rieten daher die zahlreich angereisten Dienstleister, eine Einführung von Eclipse im großen Stil nicht ohne professionelle Hilfe anzugehen.

Ferner fühlen sich Benutzer bei der Einrichtung und Verwaltung der Benutzeroberfläche (Workbench) überfordert, da in ihr Editoren und Fenster (Views) beliebig zu so genannten Perspektiven kombiniert und angeordnet werden können. Ebenso lassen sich in eine geöffnete Perspektive Views und jeder beliebige Editor hinzufügen - auch wenn diese in einem anderen Plugin definiert wurden. "Wir müssen versuchen, dass wir nicht sämtliche Funktionalität sämtlichen Benutzern zeigen", erklärte Erich Gamma, Leiter des Schweizer OTI-Labors in Zürich, auf der Veranstaltung.

Version 3.0 verspricht nun, stärker die Bedürfnisse beim Einsatz großer und komplexer Produkte zu berücksichtigen, und wartet mit zahlreichen Detailverbesserungen auf. Von manchen Kritikern als bloße Oberflächenkosmetik verurteilt, erhielt hierzu beispielsweise die Workbench ein neues Aussehen, das laut Gamma den bisherigen Windows-2000-Look durch eine nativ erscheinende Oberfläche für das jeweilige Betriebssystem ablöst. Auch die Gewöhnung an die Arbeitsumgebung soll nun leichter sein. Letztere lasse sich jetzt derart vorkonfigurieren, dass zunächst nur eine vordefinierte Auswahl aller Funktionen angezeigt werde. Damit solle laut Eclipse-Konsortium künftig vermieden werden, dass wie bisher manche Benutzer beim Anblick von Eclipse regelrecht "überwältigt und entmutigt" werden.