Dreimal Outsourcing rückwärts

12.03.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Der Outsourcer Red Sky zeigte nur mäßiges Interesse, in Infrastruktur und Sicherheit zu investieren, wollte aber auch den Auftrag nicht verlieren. Hinter Barrys Rücken betrieb er Lobby-Arbeit im Aufsichtsrat. Der IT-Leiterin gelang es dennoch, die Netze zurückzuholen. Sie investierte 1,5 Millionen Dollar in Glasfaser- und drahtlose Netze. 1996 einigten sich die in Seattle beheimatete Bank Washington Mutal und IBM Global Service auf ein Outsourcing-Abkommen über 533 Millionen Dollar. Fünf Jahre später trat Jerry Gross sein neues Amt als CIO des Unternehmens an und musste feststellen, dass unter Anwendern eine große Unzufriedenheit mit den Serviceleistungen des Outsourcers herrschte. Aber auch die geänderte Geschäftsstrategie, die eine Abkehr von der heftigen Akquisitionspolitik und stattdessen verbesserte interne Abläufe und den Kundenservice vorsah, machte die einstige Outsoursing-Entscheidung obsolet. Gross restrukturierte die IT-Abteilung, stellte

sie als internen Service-Provider auf und holte Funktionen wie Helpdesk und Netz-Management sowie die Verantwortung für die Architektur und Strategie zurück ins Unternehmen. Eine Analyse versprach, dass sich die Insourcing-Kosten innerhalb von neun bis zwölf Monaten amortisieren können. Der CIO kommentierte diese Angabe nicht, sagte aber: „Das Insourcing wurde nicht unter Kostenaspekten betrieben. Die Vorteile, die sich aufgrund besser Service-Levels einstellen, lassen sich nicht messen.“