Accenture Digital & Golden State Warriors

Die neue Hightech-Arena der NBA

12.04.2017
Von 


Florian Maier beschäftigt sich mit diversen Themen rund um Technologie und Management.
In San Francisco soll eine neue Arena zum Herzstück eines pulsierenden Business-Distrikts werden. Ein ambitioniertes Projekt mit jeder Menge Hightech-Elementen.

Eine der letzten, nicht erschlossenen Gegenden von San Francisco wird die neue Heimat des US-Basketball-Teams Golden State Warriors. Wenn die Arena im Jahr 2019 online geht, soll sie mit Hilfe verschiedener technologischer Elemente neue Perspektiven in Sachen Fan- beziehungsweise Customer Experience eröffnen.

Noch ist die neue Hightech-Arena der Golden State Warriors - das Chase Center in San Francisco - eine Simulation. Ab 2019 dürfen (nicht nur) NBA-Fans die digitale Begegnungsstätte erleben.
Noch ist die neue Hightech-Arena der Golden State Warriors - das Chase Center in San Francisco - eine Simulation. Ab 2019 dürfen (nicht nur) NBA-Fans die digitale Begegnungsstätte erleben.
Foto: Chase Center

Golden State Warriors: Jenseits der NBA

Das derzeit entstehende Chase Center will jedoch mehr sein als nur eine Arena für Basketball-Spiele, Konzerte und andere Veranstaltungen. Der Komplex, der gerade im "Mission Bay"-Distrikt im Südosten von San Francisco entsteht, ist als Mehrzweck-Bau geplant, der sich über knapp 4,5 Hektar erstrecken und unter anderem zwei Bürotürme, einen öffentlichen Park sowie ein großes Einkaufszentrum beherbergen soll.

Nach seiner Eröffnung soll das Chase Center ganzjährig in Betrieb genommen werden und nicht nur während der laufenden NBA-Saison, wie Chip Bowers, CMO beim viermaligen NBA-Champion Golden State Warriors sagt. "Wir müssen uns Gedanken darüber machen, wie wir dieses heterogene Publikum zufriedenstellen können. Von Anwalts-Meetings über Produkt-Launches bis hin zur Tech-Konferenz wird hier so gut wie jede Art von Event stattfinden. Es ist unsere Aufgabe dafür zu sorgen, dass jede dieser Veranstaltungen zu einem einmaligen Erlebnis wird."

Für die Golden State Warriors bietet die neue Arena also auch neue Geschäftsmöglichkeiten, die den Kosmos der National Basketball Association übersteigt. "Die Besitzer unseres Teams sind in Sachen Zielerreichung sowohl visionär, als auch aggressiv. Heutzutage geht es um mehr als nur die sportliche Ebene. Es geht darum, den Menschen eine übergreifende Erfahrung zu bieten - von dem Moment an, in dem sie die Arena betreten, bis sie sie wieder verlassen. Wir haben das als Chance wahrgenommen, etwas zu verändern."

Accenture Digital: Technologie für die NBA

Um bei der Installation der Technologie zu unterstützen, wandte sich das NBA-Team an Accenture Digital. Schließlich handelt es sich um ein ambitioniertes Projekt, bei dem Netzwerk, Kunden-Interfaces und Datenanalyse von wesentlicher Bedeutung sind, wie Accenture-Digital-Chef Mike Sutcliff deutlich macht: "Ich war begeistert davon, dass die Zielvorgabe lautete, den Fans das bestmögliche Erlebnis zu bieten. Um das hinzukriegen, braucht man mehr als nur eine beeindruckende Arena. Man braucht auch die nötige Infrastruktur, Sicherheit und Verpflegung."

Es geht also an dieser Stelle nicht einfach nur um kostenlosen Wifi-Zugang. Stattdessen sollen die Fans der Golden State Warriors künftig auf der Grundlage von Technologie mit der Arena interagieren können - etwa in Form von Tischreservierungen in den umliegenden Restaurants, Snack-Bestellung mit Lieferung an den Sitzplatz oder wenn es darum geht Parkmöglichkeiten und die Anbindung an den öffentlichen Verkehr zu explorieren. Auch (technologische) Interaktionsmöglichkeiten mit Freunden soll es künftig in der Arena geben. Diese neuen Angebote sollen den Fans zusätzliche Annehmlichkeiten und Mehrwert bieten - ohne dabei zu aufdringlich zu wirken, wie CMO Bowers bekräftigt: "Wir wollen nicht, dass die Leute sich unwohl fühlen, weil sie zu viel von sich preisgeben müssen. Wir wollen, dass die Kunden jederzeit über all unsere Angebote informiert sind und auf diese zugreifen können. Dabei bieten wir regelmäßigen Besuchern und Besitzern von Saisonkarten besondere Features an."

Die Golden State Warriors sind jedoch nicht das einzige NBA-Team, das bald ein neues, hochtechnisiertes Heim bezieht:

Data Analytics: Glückliche statt gläserne Fans

Auf der anderen Seite bedeutet das auch: Hochbetrieb in Sachen Data Analytics. Die Fans der Golden State Warriors sollen ihre Daten allerdings auf freiwilliger Basis zur Verfügung stellen und nicht einfach standardmäßig "durchleuchtet" werden, betont Accenture-Chef Sutcliff.

Sein Unternehmen hilft an dieser Stelle im Rahmen des Projekts "Fannovate". Hierbei handelt es sich um ein Virtual-Reality-Projekt, basierend auf Google Cardboard. Die NBA-Fans können so Daten über sich selbst zur Verfügung stellen, die den Golden State Warriors dazu dienen, ein Service-Angebot zu erstellen, das auf die Bedürfnisse der Basketball-Enthusiasten zugeschnitten ist. "Zusätzlich können wir den Fans über Künstliche Intelligenz, Daten-Analyse sowie -Visualisierung mehr Informationen zum Spielgeschehen anbieten", so Sutcliff. "Wir glauben, dass die Datenanalyse hierbei künftig einen zentralen Part einnehmen wird. Dabei ist von zentraler Bedeutung, dass die Visualisierung die Kunden in die Lage versetzt, diese Daten leichter verstehen und konsumieren zu können."

Das Team der Golden State Warriors plant darüber hinaus mit riesigen Datenbanken, über die künftig auch mit Kunden kommuniziert werden soll - auch mit ganz spezifischen Zielgruppen. Dabei soll die Kontaktaufnahme eine neue Art der Kundenkommunikation einläuten: Unaufdringlich soll sie sein und einer breiten Kundenbasis tatsächlichen Mehrwert bieten. Übrigens auch denen, die lediglich das Einkaufszentrum besuchen. Schließlich versprechen sich einige Unternehmen hier gute Geschäfte - unabhängig von der neuen Arena der Golden State Warriors.

"Der ganze Komplex, der hier gerade entsteht ist darauf ausgelegt, auch ohne die Arena zu funktionieren - zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die Spielstätte ist nur das Sahnehäubchen. Hier sind später auch Menschen unterwegs, die nur mit dem Komplex interagieren und nicht einen Fuß in das Chase Center setzen", verdeutlicht Bowers. "Wir wollen hier ein Komfortlevel erreichen, der dem des eigenen Zuhauses wirklich nahe kommt. Das funktioniert aber nicht, wenn es sich für die Menschen nicht natürlich anfühlt."

Viele der Technologien, die Accenture Digital und das NBA-Team der Golden State Warriors implementieren möchten, sind bereits etabliert. Bei anderen - zum Beispiel Augmented- und Mixed-Reality, beobachten die Beteiligten die Entwicklungen genau, wie Bowers verrät: "Im kommenden Jahr wird es vor allem darum gehen, zu erkennen, wo die technologische Reise hingeht und die entsprechenden Entscheidungen so spät wie möglich zu treffen, damit das, was wir implementieren eine möglichst lange Halbwertszeit besitzt. Wir wollen schließlich nicht Investments in Technologien tätigen, die in zweieinhalb Jahren antiquiert und in fünf Jahren ausgestorben sind."

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation cio.com.