Die DB Telematik macht mobil

15.04.2003
Von Katharina Friedmann

Die modular aufgebaute Middleware Skyware ist unabhängig von Betriebssystemen und Datenformaten und unterstützt sowohl Online- als auch Offline-Anwendungen, die sich auf Basis einer einheitlichen Dienst-Definition automatisch generieren lassen. Im Online-Szenario arbeitet der Nutzer mit seinem mobilen Endgerät über eine Funkverbindung direkt im betrieblichen IT-System, während er offline seine Daten lediglich periodisch oder bei Bedarf via Mobilfunk synchronisiert und außerhalb des Netzes bearbeitet.

Bei der DB Telematik ist die Offline-Synchronisationslösung im Einsatz. Dabei befindet sich die Applikation, sprich: der speziell an das Smartphone angepasste „Service-Management-Client“, lokal auf dem Endgerät und läuft demnach auch unabhängig von der Verbindung zum Netz oder zum Skyware-Server. Letzterer ist über SAPs „Business Connector“ an das R/3-Modul Customer Service (CS) angebunden. Eine Verbindung benötigt der Servicetechniker lediglich, um Daten über den Skyware-Server aus dem SAP-System anzufordern oder wieder zurückzuspielen.

Der mobile Arbeitsgefährte

In Sachen Hardware entschied sich DB Telematik zugunsten von Nokias „Communicator 9210i“. Für das Smartphone des finnischen Herstellers sprach laut Marin das verhältnismäßig große Display, das wenig Scroll-Vorgänge erfordert, sowie die integrierte Tastatur als Alternative zur rein stiftbasierenden Eingabe anderer mobiler Produkte. Vorteilhaft sei zudem der großzügige Arbeitsspeicher des Communicator sowie dessen Betriebssystem Symbian, das durch seine Java-Basis hinsichtlich der Programmierung mehr Flexibilität biete.

Das mit der neuen Lösung verbundene Einsparpotenzial beziffert Marin mit jährlich rund 1,5 Millionen Euro. Diese verteilen sich nach Angaben des Projektleiters auf die bisherigen Ausgaben für Fahrten zu den Stützpunkten, den Betrieb der zuvor benötigten Fax-Server, Energie und Verbrauchsmaterialien wie Papier, Farbbänder und Patronen. Zum finanziellen Gesamtaufwand des Projekts „Mobile Technikeranbindung“ wollte das Unternehmen keine konkreten Angaben machen. Verglichen mit dem Einsparpotenzial, so Marin, seien die Anschaffungskosten jedoch relativ niedrig gewesen.

Darüber hinaus hat das Service-Management der DB Telematik durch die neue Flexibilität seiner Außendienstler einiges an Dynamik gewonnen: Nach einem Vergleich zwischen Regionen, die an einer Pilotphase teilgenommen hatten, und denen, die noch nach dem alten Verfahren arbeiteten, gingen - bei einem vergleichbaren Auftragsvolumen - 90 Prozent der Rückmeldungen innerhalb eines Tages im SAP-System ein. Die konventionell ausgestatteten Regionen hingegen benötigten für diese 90 Prozent laut Martin 14 Tage.