Microsoft-Lizenzierung

Die beste Windows-7-Lizenz finden

30.05.2011
Von Kim Vahsen

Fünf Lizenz-Beispiele

Folgende Praxisbeispiele zeigen, wie Unternehmen, die vor der Lizenzfrage standen, sich entschieden haben:

Beispiel 1: Kleinere Firma setzt auf Open Value

Ein Unternehmen mit 120 Desktops bezieht seine Lizenzen über Open Value. Durch den Abschluss eines Volumenlizenzvertrags ohne Standardisierung kann hier die Beschaffung nach Bedarf und entsprechend die Umrüstung der Geräte auf die aktuellen Softwareversionen erfolgen. Für den Kunden überwiegen die Vorteile gegenüber dem Kauf von Boxprodukten: keine Lagerung von Boxen, Lizenzen sind online verfolgbar und Datenträger jeweils aktuell verfügbar.

Beispiel 2: Mittelständler wählt Enterprise Agreement

Ein Unternehmen mit etwa 350 Desktops hat in der Vergangenheit ausschließlich Einzellizenzen von Windows als OEM-Versionen gekauft. Durch den Abschluss eines neuen Enterprise Agreements erwirbt der Betrieb nun mit dem Pro Desktop bestehend aus Windows7-Upgrade, CoreCAL (Client Access License) und Office Professional Plus 2010 eine standardisierte Lizenzierungslösung. Dadurch wird der Aufwand im Lizenz-Management deutlich reduziert, und das Unternehmen kann im Zuge der Betriebssystem-Migration auch direkt auf die nächste Office-Generation umsteigen.

Beispiel 3: Unternehmen mietet Software

Ein Unternehmen mit 5000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit zwei Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreement Subscription in Lizenz genommen und standardisiert. Für die Vertragslaufzeit fallen durch die enthaltene Software Assurance keine zusätzlichen Kosten an. Zum Ende des Lizenzabkommens muss dieses Unternehmen jedoch komplett neu lizenziert werden, da die Nutzungsrechte zeitlich befristet sind.

Das Subscription-Modell ist vor allem für Firmen mit saisonal stark schwankenden oder insgesamt stark sinkenden Client-Zahlen interessant. Der Grund: Die jährliche Zahlung wird jeweils anhand der vorhandenen qualifizierten Desktops berechnet.

Beispiel 4: Großbetrieb entscheidet sich für Select Plus

Ein Unternehmen mit rund 10.500 Arbeitsplätzen hat im Desktop-Bereich noch Windows XP und Office 2003 im Einsatz. Die Migration auf Windows 7 soll in den nächsten zwölf bis 15 Monaten erfolgen. Da der darauf folgende Migrationszyklus frühestens in fünf Jahren geplant ist und erst in sechs bis sieben Jahren umgesetzt werden soll, erfolgt hier eine Beschaffung von Windows-7-Upgrades entsprechend dem Rollout über Select Plus.

Teilweise wurden die vorhandenen Geräte bereits mit Windows 7 Professional OEM gekauft. Eine Standardisierung ist hier nicht gewünscht. Select Plus ermöglicht es großen Unternehmen, Lizenzen auch für Tochterunternehmen zentral zu verwalten und flexibel nach Bedarf nachzukaufen. Da der Vertrag unbegrenzt läuft, ist eine flexible Handhabung der Lizenzen möglich. Auch Downgrades können umgesetzt werden.

Da die Server-Landschaft zum Teil einen anderen Lebenszyklus hat als die Desktops, werden die CALs mit Wartung gekauft. Die Trennung der Lizenzierung für die unterschiedlichen Anwendungen minimiert das Risiko einer Falschlizenzierung bei einem weiteren Technologie-Upgrade.

Beispiel 5: Konzern steigt mit Software Assurance um

Ein Konzern mit 80.000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit mehreren Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreements in Lizenz genommen und standardisiert. Damit verknüpft ist die Software Assurance, so dass für die Migration auf Windows 7 keine weiteren Lizenzierungskosten anfallen. Da zusätzlich alle Geräte mit Windows-OEM-Betriebssystem gekauft wurden, wird das Unternehmen im Desktop-Bereich stets richtig lizenziert sein.

Es gibt keine Einheitslizenz

Die universelle Antwort auf die Lizenzfrage gibt es also nicht. Zu flexibel sind die einzelnen Lizenz- und Vertragsoptionen. Die genaue Umsetzung sollte daher im Dialog zwischen IT-Abteilung, Einkauf sowie dem Lizenz-Management geklärt werden. Die genannten Beispiele und Lizenzmodelle können daher nur einen Ausschnitt aller Wahlmöglichkeiten wiedergeben. (jha)