Fünf Lizenz-Beispiele
Folgende Praxisbeispiele zeigen, wie Unternehmen, die vor der Lizenzfrage standen, sich entschieden haben:
Beispiel 1: Kleinere Firma setzt auf Open Value
Ein Unternehmen mit 120 Desktops bezieht seine Lizenzen über Open Value. Durch den Abschluss eines Volumenlizenzvertrags ohne Standardisierung kann hier die Beschaffung nach Bedarf und entsprechend die Umrüstung der Geräte auf die aktuellen Softwareversionen erfolgen. Für den Kunden überwiegen die Vorteile gegenüber dem Kauf von Boxprodukten: keine Lagerung von Boxen, Lizenzen sind online verfolgbar und Datenträger jeweils aktuell verfügbar.
Beispiel 2: Mittelständler wählt Enterprise Agreement
Ein Unternehmen mit etwa 350 Desktops hat in der Vergangenheit ausschließlich Einzellizenzen von Windows als OEM-Versionen gekauft. Durch den Abschluss eines neuen Enterprise Agreements erwirbt der Betrieb nun mit dem Pro Desktop bestehend aus Windows7-Upgrade, CoreCAL (Client Access License) und Office Professional Plus 2010 eine standardisierte Lizenzierungslösung. Dadurch wird der Aufwand im Lizenz-Management deutlich reduziert, und das Unternehmen kann im Zuge der Betriebssystem-Migration auch direkt auf die nächste Office-Generation umsteigen.
Beispiel 3: Unternehmen mietet Software
Ein Unternehmen mit 5000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit zwei Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreement Subscription in Lizenz genommen und standardisiert. Für die Vertragslaufzeit fallen durch die enthaltene Software Assurance keine zusätzlichen Kosten an. Zum Ende des Lizenzabkommens muss dieses Unternehmen jedoch komplett neu lizenziert werden, da die Nutzungsrechte zeitlich befristet sind.
Das Subscription-Modell ist vor allem für Firmen mit saisonal stark schwankenden oder insgesamt stark sinkenden Client-Zahlen interessant. Der Grund: Die jährliche Zahlung wird jeweils anhand der vorhandenen qualifizierten Desktops berechnet.
Beispiel 4: Großbetrieb entscheidet sich für Select Plus
Ein Unternehmen mit rund 10.500 Arbeitsplätzen hat im Desktop-Bereich noch Windows XP und Office 2003 im Einsatz. Die Migration auf Windows 7 soll in den nächsten zwölf bis 15 Monaten erfolgen. Da der darauf folgende Migrationszyklus frühestens in fünf Jahren geplant ist und erst in sechs bis sieben Jahren umgesetzt werden soll, erfolgt hier eine Beschaffung von Windows-7-Upgrades entsprechend dem Rollout über Select Plus.
Teilweise wurden die vorhandenen Geräte bereits mit Windows 7 Professional OEM gekauft. Eine Standardisierung ist hier nicht gewünscht. Select Plus ermöglicht es großen Unternehmen, Lizenzen auch für Tochterunternehmen zentral zu verwalten und flexibel nach Bedarf nachzukaufen. Da der Vertrag unbegrenzt läuft, ist eine flexible Handhabung der Lizenzen möglich. Auch Downgrades können umgesetzt werden.
Da die Server-Landschaft zum Teil einen anderen Lebenszyklus hat als die Desktops, werden die CALs mit Wartung gekauft. Die Trennung der Lizenzierung für die unterschiedlichen Anwendungen minimiert das Risiko einer Falschlizenzierung bei einem weiteren Technologie-Upgrade.
Beispiel 5: Konzern steigt mit Software Assurance um
Ein Konzern mit 80.000 Arbeitsplätzen hat seine komplette IT-Landschaft seit mehreren Jahren im Rahmen eines Enterprise Agreements in Lizenz genommen und standardisiert. Damit verknüpft ist die Software Assurance, so dass für die Migration auf Windows 7 keine weiteren Lizenzierungskosten anfallen. Da zusätzlich alle Geräte mit Windows-OEM-Betriebssystem gekauft wurden, wird das Unternehmen im Desktop-Bereich stets richtig lizenziert sein.
Es gibt keine Einheitslizenz
Die universelle Antwort auf die Lizenzfrage gibt es also nicht. Zu flexibel sind die einzelnen Lizenz- und Vertragsoptionen. Die genaue Umsetzung sollte daher im Dialog zwischen IT-Abteilung, Einkauf sowie dem Lizenz-Management geklärt werden. Die genannten Beispiele und Lizenzmodelle können daher nur einen Ausschnitt aller Wahlmöglichkeiten wiedergeben. (jha)
- Windows 8 - Die Neuerungen im Überblick
Auf Grundlage seines Windows-7-Erfolgs heizt Microsoft seit Monaten die Gerüchteküche um ein Nachfolgesystem an. Auch wenn Windows 8 wohl nicht vor dem nächsten Frühjahr im Handel erwartet wird, gibt es schon eine Menge Neuerungen zu bewundern. Unsere US-Schwesterpublikation Infoworld hat sich schlau gemacht... - Windows Explorer, reloaded
Der Windows Explorer wartet mit einer frischen, quietschbunten neuen Optik auf. Damit der Anwender beliebte Funktionen schneller findet und auch einige seiner seit Vista schmerzlich vermissten XP-Klickflächen wiedersieht, wurden viele Kommandos logischer gruppiert, als dies zuletzt der Fall war. - Windows, bleib bei deinen Leisten!
In Anlehnung an das Design von Office 2010, sind die Symbolleisten von Windows 8 darauf ausgelegt, die am häufigsten benutzten Kommandos ständig im Sichtfeld zu behalten. Dazu gehören Filesharing-Funktionen sowie die Anpassung des Oberflächendesigns. Es gibt auch dynamische Eingabefelder für Bibliotheks- und Bildbearbeitungswekrzeuge sowie Festplattenfunktionen. Alle, die nicht bei ihren Leisten bleiben möchten: Sie können auf Mausklick versteckt werden. - Home, sweet home
Die Symbolleiste "Home" vereint alle wichtigen zentralen Verwaltungselemente für das Dateisystem wie Kopier-, Einfüge- und Ausschneidefunktion, Datei-Umbenennung und -Eigenschaften. - Admin-freundliches Dateimenü
Das Menü "File"/"Datei" bietet einen schnelleren Zugriff auf zusätzliche Explorer-Fenster. Shortcuts werden besser adressiert, Ordner- und Suchoptionen optimiert. Einige neue Befehle wie "Open Command Prompt as Administrator" tun ihr übriges, damit professionelle Anwender schneller glücklich werden. - Dateien kopieren mit Auge
Beim Kopieren und Übertragen von Dateien öffnet sich nun ein detailreiches Infofenster, das sowohl Übertragungsgeschwindigkeit als auch erwartete Restdauer für jeden einzelnen Vorgang anzeigt. - Konfliktlösung
Wenn eine Datei in einen Ordner geschoben werden soll, in dem bereits ein File gleichen Namens vorhanden ist, gibt auch Windows 8 eine Warnmeldung aus und fragt nach, wie verfahren werden soll. Neu sind die detaillierteren Angaben über die zwei Dateien, um dem Anwender gleich aufzuzeigen, wo die Unterschiede zwischen beiden Files liegen. - Kleine Kästchen
Statt der altbekannten Explorer-GUI steht nun eine schon vieldiskutierte gekachelte Kästchen-Oberfläche zur Auswahl. Ein wenig an das Interface Windows Phone 7 erinnernd, soll die Umgebung moderne Touch-Bedienkonzepte besser umsetzen. und für die nächste Tablet-Generation gerüstet sein. - Hyper-V wird drei
Windows 8 wird mit eingebautem Hyper-V 3.0 erscheinen, das Virtualisierungsfans das Herz aufgehen lassen könnte. So lassen sich XP, Vista, Windows 7, Linux Apps und sogar Windows Phone 7 gleichzeitig mit Windows 8 auf einem Gerät betreiben. Auch Dritt-Tools für PC-Verwaltung lassen sich dank Hyper-V einfacher einbinden - gerade für Administratoren bedeutet das eine große Arbeitserleichterung, gerade was das Verteilen und Warten von Betriebssystem in Server-Umgebungen angeht. - VHDs für Anfänger
Zur besseren Unterstützung von virtualisierten Umgebungen gehört auch der einfachere Zugang zu VHDs (virtuellen Festplatten) à la Hyper-V und Virtual PC. Jede virtuelle Festplatte lässt sich 1:1 so ansprechen und verwalten wie die physisch vorhandenen Laufwerke. - ISOs mit Biss
Bislang ließen sich ISO-Dateien nur mit externen Tools ansprechen und in virtuelle Laufwerke "übersetzen". Per Doppelklick auf "Mounten" werden die Dateien direkt als lokales Laufwerk angesprochen, mit dem "Auswerfen"-Befehl wird der virtuelle Datenträger ausgeworfen und die Datei geschlossen.