Kaufberatung

Die 8 besten Bluetooth-Kopfhörer

29.01.2017
Von  , und
Sabine Schiscka verfügt über langjährige Erfahrung als Übersetzerin vom Englischen ins Deutsche im Bereich IT, Web, Computer, Games.
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.

Chris Martin testet seit 2012 Home Entertainment, Telefone, Laptops, Tablets und mehr für die Foundry-Marke Tech Advisor. Er ist auf Audio spezialisiert, deckt aber auch eine Reihe von anderen Themen ab.

Bose Quiet Comfort 35

Bose hat seit jeher einen Kassenschlager im Bereich der Kopfhörer mit Kabelanschluss: Den QuietComfort 25 mit seiner exzellenten Rauschunterdrückung . 2016 vereint Bose nun das beliebte Modell QC 25 mit einer praktischen Wireless-Funktion (sowohl Bluetooth als auch NFC werden unterstützt) und unterdrückt damit sowohl lästiges Rauschen als auch nerviges Kabelgewirr: QuietComfort QC 35.

Mit einem Preis von 349 Euro zählt das Bose-Modell definitiv zu den teuersten Exemplaren auf dem Wireless-Markt. Vergleichbare Kopfhörer, die ebenfalls kabellos und mit Rauschunterdrückung daherkommen, schlagen aber in die gleiche Kerbe (zum Beispiel der Sennheiser Momentum 2.0 oder Bang & Olufsen Play H8 für ebenfalls je 349 Euro).

Verglichen mit dem verkabelten Vorgängermodell haben die Quiet Comfort 35 deutlich an Gewicht zugelegt (310g zu vormals 196g). Das mag auf den ersten Blick viel erscheinen, das Mehrgewicht fällt beim Tragen jedoch kaum auf. Das liegt wahrscheinlich auch am etwas breiteren Kopfband, das für zusätzlichen Tragekomfort sorgt. Damit das Gewicht nicht noch weiter in die Höhe schießt, setzt Bose auf besonders leichte Materialien. Das QC35 besteht aus glasfaserverstärktem Nylon - auch wenn die Optik eher nach Plastik aussieht. Nicht falsch verstehen: Das Material fühlt sich gut verarbeitet und stabil an, aber nicht unbedingt so hochwertig, wie es der Preis vermuten lassen würde.

Seinem Namenszusatz "Comfort" macht das QC35 jedoch alle Ehre: Das breitere Kopfband sorgt für sicheren Halt, die Ohrmuscheln sitzen mit festem aber nicht unangenehmem Druck auf dem Ohr. Da es sich um Over-Ear-Kopfhörer handelt, ist das Schaumstoffpolster extra weich und vermittelt ein erstklassiges Tragegefühl. Laut Hersteller bestehen die Ohrpolster aus synthetischem Protein-Leder und enthalten Silikonkügelchen, um die Außengeräusche passiv abzuschirmen. Wir befürchten allerdings, dass die Ohrmuscheln mit ihrem feinen Material nicht ewig so gut aussehen werden, wie kurz nach dem Auspacken… Gleiches gilt für den Kopfbügel, der aus Alcantara gefertigt wurde (ein Material, das gerne für die Innenausstattung von Yachten und teuren Autos verwendet wird). Wenn Sie die Wahl haben, greifen Sie daher besser zum schwarzen statt zum silbernen Modell der QC35.

Wie die meisten portablen Kopfhörer, lässt sich der QC35 zum Transport einfach zusammenklappen. Verstaut wird er in einem mitgelieferten Hartschalentäschchen.

Im Lieferumfang sind Kabel und eine Transporttasche enthalten.
Im Lieferumfang sind Kabel und eine Transporttasche enthalten.
Foto: Bose

Die beiden Hauptfunktionen des QC35 sind die Wireless-Konnektivität und die Rauschunterdrückung. Doch damit allein ist es noch nicht getan: Zusätzlich zu Bluetooth kann auch noch mit dem eingebauten NFC-Chip eine kabellose Verbindung zu Geräten hergestellt werden, die die neue Technologie unterstützen.

Alle Bedienelemente befinden sich auf der rechten Ohrmuschel des Kopfhörers, darunter auch ein Slider fürs An- und Ausschalten. Eher nervtötend ist die weibliche Roboterstimme, die sich meldet, um den Akkustand zu verkünden und verbundene (bzw. nicht verbundene) Geräte aufzuzählen. Letzteres lässt sich zum Glück über die Bose Connect App ausschalten. Mit eben jener App lässt sich der QC35 auch personalisieren, etwa bei den Energieeinstellungen.

Die Buttons der QC35 wirken dezent und unaufdringlich.
Die Buttons der QC35 wirken dezent und unaufdringlich.
Foto: Bose

LED-Lichter geben Auskunft über bestimmte Einstellungen. Über drei Buttons lassen sich unter anderem die Lautstärke regulieren, ein Lied pausieren, bzw. weiter abspielen und ein Anruf entgegen nehmen. Das QC35 lässt sich sogar gleichzeitig an zwei verschiedene Geräte anschließen, zwischen denen Sie nahtlos hin- und herwechseln können - pausieren Sie einfach auf dem einen und drücken Sie "Play" auf dem anderen. Wir haben diese Funktion unter anderem an einem MacBook Air, einem iPad Pro, einem iPhone 6S und einem Samsung Galaxy S7 getestet und hatten keinerlei Probleme.

Die kabellose Verbindung der Kopfhörer funktioniert exzellent - sollten Sie dennoch einmal eine Kabelverbindung benötigen (etwa während eines Fluges oder weil das gewünschte Gegenstück keine Bluetooth-Funktion hat), liegt ein passendes Kopfhörer-Kabel bei. Trotz der Kabelverbindung benötigen Sie aber nach wie vor Strom aus dem Akku für die Rauschunterdrückung und den digitalen, aktiven Equalizer. Ist der QC35 voll geladen (über Micro-USB), hält der Akku gute 20 Stunden im Wireless-Betrieb durch, bevor erneut Strom her muss. Werden die Kopfhörer mit dem Kabel benutzt, verdoppelt sich diese Laufzeit.

Im Gegensatz zu einigen anderen Modellen lässt sich beim QC35 nicht festlegen, ob die Rauschunterdrückung ein- oder ausgeschaltet sein soll - sie ist immer aktiv, solange der Akku noch Strom übrig hat. Schade, denn manchmal würde man sicherlich doch gerne auf diese Funktion verzichten, um noch ein bisschen mehr aus dem Akku herauszukitzeln. Auch der "Aware"-Modus des Vorgängers hat es leider nicht mehr in den QC35 geschafft, dabei wäre das Feature durchaus nützlich gewesen (der "Aware"-Modus lässt stets eine geringe Menge der Umgebungsgeräusche passieren, damit beispielsweise keine wichtigen Durchsagen verpasst werden).

Die Rauschunterdrückung funktioniert in einem geschäftigen Großraumbüro ebenso exzellent wie in einem überfüllten Pendlerzug zur Rush-Hour - wir hatten aber leider bisher nicht die Möglichkeit, die Kopfhörer in einem Flugzeug zu testen. Auch bei plötzlich eintretenden Druckunterschieden (etwa bei der Einfahrt in einen Tunnel) hört man kein Knistern und Knacksen wie bei anderen Exemplaren.

Unabhängig von der Rauschunterdrückung machen die Bose QC35 auch bei der Soundqualität einen hervorragenden Job - obgleich der Sound bei der Verwendung der Kopfhörer mit Kabel nochmal eine Spur besser ausfällt. Ungewöhnlich, dass die Bose Connect App keinen Equalizer mitliefert, doch der Eingebaute weiß selbst bei unterschiedlichsten Musikgenres stets, was zu tun ist. Man bekommt das, was Kenner als den "klassischen Bose-Sound" bezeichnen: klar, ausgeglichen und voll. In Kombination mit der Rauschunterdrückung kommt unterm Strich eine sehr atmosphärische, intime Erfahrung dabei heraus, die sich anfühlt, als wäre man selbst Teil der Musik.

Die Bose QC 35 gibt es in schwarz und silber.
Die Bose QC 35 gibt es in schwarz und silber.
Foto: Bose

Die Treiber produzieren straffe und klare Bässe mit ebenso starkem und eindrucksvollem Sub-Bass - abhängig davon, was Sie gerade hören (zum Ausprobieren eignet sich beispielsweise James Blake). Knallharte Bass-Jünger könnten sich aber mehr erwarten und sind eventuell mit den Sony h.ear On Kopfhörern besser bedient. Die Mitteltöne sind gut abgestimmt und holen das Beste aus Vocals und Instrumenten heraus.

Fazit: Sie sind komfortabel, die Rauschunterdrückung ist über jeden Zweifel erhaben - ebenso wie die Soundqualität. Alles in allem ein exzellenter Kopfhörer - wir würden uns nur eine bessere App und Kontrolle über die Rauschunterdrückung wünschen.

Preis: 349,00 Euro